So, das waren sie nun, die Deutschen U16 Meisterschaften in Bremen.
Jetzt heißt es mal Bilanz zu ziehen.
Hat man alles richtig in der Vorbereitung gemacht?
Wurden die Trainingszyklen richtig gesetzt?
Gibt es irgendwas was man hätte anders machen können?
Welche Schlüsse zieht man aus den letzten Tagen, Wochen und Monaten?

Schon zum Ende der letzten Sommersaison hieß es eine Priorisierung zu setzen. Was soll unser Ziel sein? Deutsche Blockmeisterschaften? Deutsche Einzelmeisterschaften, oder eher die Deutschen 7-Kampfmeisterschaften?
Da es im letzten Jahr nicht möglich war einen Ausrichter für die Deutschen Blockmeisterschaften zu finden, und diese dann ersatzlos gestrichen wurden und auch in diesem Jahr bis vor kurzem noch kein Ausrichter für die 7-Kampfmeisterschaften gab, fiel die Entscheidung ziemlich leicht. Schließlich waren die Einzelmeisterschaften zu Beginn unserer Sommerferien, so dass man gut an diese Veranstaltung herantrainieren konnte. Zwei Prioritäten zu setzen kam auf Grund er Terminlegung (am Anfang der Ferien und am Ende der Ferien) nicht in Betracht.
Für Bremen galt es dieses Mal eine langfristige Planung für alle Athletinnen zu gestalten, die sich für diese Meisterschaft qualifiziert haben. Dies fing schon beim Trainingslager im April an. Ziel war es, dass möglichst viele schon frühzeitig ihre Norm in Sack und Tüten haben um dann in Ruhe planen zu können. Ohne allerdings schon zu den ersten Wettkämpfen in Topform sein zu müssen.
Am Anfang des Jahres hatte ich mir meine Gedanken gemacht, wer die Norm für Bremen schaffen könnte. Im engsten Kreis waren da sicherlich Michelle, Lisa und Antonia im Dreisprung, die die Norm allesamt schon im letzten Sommer gesprungen waren, so dass man davon ausgehen musste, dass es in diesem Jahr, bei normalen Verlauf, nur eine Formalie sein sollte. Gleiches galt für Nina über die 100m. Nadine hatte im letzten Sommer schon recht knapp die Norm über die 300m Hürden verpasst, so dass auch sie zu diesen Kreis gehörte. Realistische Möglichkeiten hatten auch Sophia mit dem Diskus, Fanni mit dem Hammer, sowie Lea und Alina im Weitsprung, Leon über die 3.000m als auch Max im Dreisprung.
Bei Fanni und Alina hatte sich das Thema DM Bremen auf Grund der Urlaubsplanung schnell erledigt. Hier ging es in der Saison dann darum möglichst in den Bereich der Kadernormen zu kommen. Bei Sophia kam unglücklicher Weise ein Kreuzbandriss im Trainingslager dazwischen. Lea und Leon kämpften bis zum Ende, scheiterten dann aber jeweils knapp an der Norm. Max setzte am Ende die Priorität, was die Wettkämpfe anging, anders, so dass auch er knapp an der Norm scheiterte.
Unsere drei Dreispringerinnen erfüllten als Erste ihre Normen gleich im ersten Wettkampf! OPTIMAL!!! Auch unsere 4x100m Staffel lief bereits im 1. Rennen deutlich unter der Norm! So hatte ich mir das vorgestellt!
Nina sollte bei den Teammeisterschaften ihre Norm laufen. Leider kam uns da eine Zerrung bei kühlem Wetter dazwischen. Der erste kleine Rückschlag auf dem Weg nach Bremen. Jetzt hieß es erst mal für sie zwei Wochen Pause. Aber ich blieb ruhig! Ich wusste was sie kann und war mir sicher, dass sie auch, ohne voll fit zu sein, ihre Norm rennen würde. Und dann hätten wir noch genug Zeit bis zur DM um sie auf Top-Niveau zu bekommen. Und genau so kam es. Vier Wochen nach der Zerrung lief sie ihren ersten Wettkampf in Königs Wusterhausen gleich deutlich unter Norm. Nächste Quali save!
Bei Nadine war die Taktik eine etwas andere. Bis zu den Berliner Einzelmeisterschaften wurde der Schwerpunkt auf die Kurzhürde gesetzt. Hier verbesserte sie sich sehr, so dass sie über die 80m Hürden auch relativ schnell die Deutsche Norm erreichte. Da waren wir also erst mal auf der sicheren Seite. Zu den Berliner Einzelmeisterschaften rückte dann die 300m Hürden langsam in den Fokus. Nadine´s wahre Liebe!
Bei diesem Lauf war die Vorgabe einfach nur die Norm zu schaffen und natürlich, wenn möglich, auch noch ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Die Norm wurde mit 47,02 sec. locker gelaufen, bis nach ganz oben auf das Treppchen hat es dann aber doch nicht gereicht. Aber mit Silber konnten wir dann auch leben. Die Norm war wichtiger.
Jetzt ging es bei Nadine also darum die Schwächen über die lange Hürden Distanz anzugehen. Das Überlaufbein musste sowohl auf der echten als auch auf der linken Seite optimiert werden. Dazu kamen auch mal längere Tempoläufe. Die waren bisher bewusst völlig vernachlässigt worden. Und Nadine arbeitete hart an der Optimierung ihrer „Schwächen“. Fuhr sogar einmal bis nach Kladow um dort bei Carsten speziell auf die Langhürde zu trainieren.
Den ersten Erfolg sahen wir dann bei unserem Mehrkampftag, wo wir auf Bitten von Carsten die 300m Hürde mit ins Programm genommen hatten. Nach vier Stunden Helfen an den Anlagen und knapp 33° im Schatten lief Nadine, ohne sich nen Kopf zu machen, einfach mal 1 ½ Sekunden unter ihrer PB zu einer phantastischen Zeit. Jetzt wusste auch Nadine, was möglich sein konnte.
Für alle qualifizierten begann jetzt eine harte Zeit. Fünf Wochen vor der DM nahm ich sie komplett aus allen Wettkämpfen und startete nochmal einen verkürzten Aufbau. Es war für mich die beste Lösung die Mädels auf ihren Saisonhöhepunkt vorzubereiten und sie fit und frisch im Kopf nach Bremen zu bringen.
Es war keine leichte Zeit. Schließlich mussten sie aus der Ferne beobachten, wie die ein oder andere Konkurrentin innerhalb und außerhalb Berlins eine tolle Leistung nach der anderen ablieferte. Es hieß in dieser Phase die Ruhe zu behalten.
Kaum ein Athlet kann seine Leistungskurve über mehrere Wochen ganz oben halten. Davon bin ich überzeugt!
Um aber diese Unsicherheit nicht bis nach Bremen mitzunehmen entschloss ich mich die Norddeutschen Meisterschaften im Hamburg, eine Woche vor den Deutschen Meisterschaften, dazu zu nutzen, damit sich die Mädels das nötige Selbstbewusstsein holen konnten.
Und diese Rechnung ging nun wirklich mehr als auf.

Nina konnte ihre Bestzeit nochmals verbessern und lief auf Platz fünf im Finale über 100m. Nadine konnte ihren ersten Titel über die 300m Hürden feiern und ihre Zeit aus dem Lauf vor einigen Wochen bestätigen. Dazu kam noch eine ganz wichtige Erkenntnis zu ihrem Heranlaufen an die erste Hürde, welche wir in der kommenden Woche noch intensiv bearbeiten konnten. Michelle und Antonia lieferten im Dreisprung einen riesen Wettkampf ab. Michelle sprang einen neuen Berliner Rekord und holte ich vor Antonia, die ebenfalls eine neue tolle PB sprang, den Titel. Antonia sicherte sich Silber. Und auch unsere Staffel, die erstmals in diesem Sommer in der stärksten Besetzung laufen konnte, holte sich mit großem Vorsprung und einer phantastischen Zeit, den Titel der Norddeutschen Meister. Einzig und alleine Lisa machte mir ein wenig Sorge. Aber auch hier war der Grund schnell ausgemacht. Lisa ließ sich eine Woche zuvor im Training verunsichern. Leider bekam ich das nicht mit. Aber wir hatten ja noch eine Woche um ihr wieder die Sicherheit zu geben, die sie braucht um in Bremen bestehen zu können.
Also ging es nochmal in eine Woche „lockeres“ Training. Nadine noch einmal auf die erste Hürde optimieren. Ich war mir sicher, wenn wir die hinbekommen ist ne Menge möglich in Bremen. Und bei Lisa einfach nochmal das Selbstbewusstsein aufpeppeln. Hatte da eine Idee um sie wieder sicherer zu machen.
Also ging es dann am Donnerstag Nachmittag in Richtung Lüneburger Heide. Ich entschied mich dazu einen Tag früher zu fahren um keinerlei Stress aufkommen zu lassen. Nicht von einer langen Autofahrt direkt ins Stadion zum Auftakt hetzen. Sondern ganz entspannt akklimatisieren. Auch wählte ich kein Hotel n Bremen, sondern nutzte den glücklichen Umstand in ca. 80km Entfernung auf ein Ferienhaus zurückgreifen zu können, wo wir für uns waren. Ohne äußere Ablenkung und Stress.
So kamen wir dann am Samstag ganz relaxt aber auch mit ner gehörigen Portion Aufregung im Stadion an.
Als erstes Stand Nadine´s Vorlauf über die 300m Hürden an. Wird mein Plan und die Umstellung des Anlaufbeins zur ersten Hürde aufgehen? Ja, er ging auf! Nadine fegte über die Hürden und sicherte sich den ersehnten Platz im A-Endlauf. Boah war ich zufrieden. Aber ausruhen war jetzt nicht. Knapp 30 Minuten später stand der Vorlauf der Staffel auf dem Zeitplan. Hier ging es schließlich auch um einen Endlaufplatz.
Und die Mädels liefen ein riesen Rennen. Auch wenn der letzte Wechsel nur suboptimal klappte, konnte Lisa mit einem mega Kraftakt, zusammen mit Nina, Antonia und Nadine einen neuen Vereinsrekord herauslaufen. Man muss dazu sagen, dass so ziemlich jede Zeit dieses Jahr in der Staffel einen neuen Vereinsrekord bedeutet hätte. Eine Wahnsinns Qualität, welche unsere Mädels haben. Am Ende reichte es auch für die Staffel mit der 4.besten Zeit für den A-Endlauf! Wahnsinn! Wir waren jetzt schon unter den Top8 Staffeln in Deutschland. Und das unter solch großen Namen wie TV Wattenscheid, SC DhfK Leipzig, Eintracht Frankfurt, SC Magdeburg, LAC Erdgas Chemnitz, SV Halle, Dresdener SC oder auch der ASV Köln. Da fühlt man sich schon gut! 😊
Die erste Entscheidung am Samstag stand jetzt beim Dreisprung an. Pünktlich zur Erwärmung fing es an zu regnen. Dazu kam ein kalter, sehr böiger Wind. Damit kamen meine Mädels nur schwer zurecht. Konnten wir doch im bisherigen Sommer immer unter sehr warmen Temperaturen trainieren und starten. Eine Woche zuvor waren es noch 32° und jetzt nur noch 16°. Dazu die Aufregung der ersten Deutschen Meisterschaften. Das war schon ne ganze Menge Ballast. Michelle galt nach den 11,84m von der Woche zuvor, als Mitfavoritin. Dann auch für sie der nächste Schock, Ruth Hildebrand aus Mannheim sprang im 1. Versuch 12,22m. Eine Wahnsinnsweite. Trotzdem sprangen alle im ersten Versuch gültig und eine Weite, die sicher für den Endkampf reichen sollte. Lisa´s Aufbauprogramm die Woche über schien gefruchtet zu haben. Mit 11,16m sprang sie gleich an ihre PB heran. Super! Antonia heftete das Pech in diesem Wettkampf am Fuß. Erst traten nach dem Einspringen muskuläre Schmerzen in der Hüfte auf und zu allem Überfluss stach sie eine Wespe während des Wettkampfes unter dem linken Auge, so dass sie zwischenzeitlich auch noch von den Sanitätern behandelt werden musste. So ging der Wettkampf mit einem dicken Auge weiter! Michelle kam einfach nicht ins springen. Am Ende konnte sie sich aber noch auf respektable 11,50m steigern, womit sie ihre Bronzemedaille sicherte. Dahinter konnten Lisa mit Platz 4 und Antonia mit Platz 5 das phantastische Mannschaftsergebnis komplettieren. Hallo, wir sind auf Platz 3,4 und 5 in ganz Deutschland. Und das mit einem der schlechtesten Wettkämpfe des Jahres. Wie geil ist das denn?

Und für Nina stand ja auch noch der 100m Lauf auf dem Programm. Das Niveau in Deutschland auf dieser Strecke ist brutal. Realistisch gesehen wäre ein Platz im B-Finale möglich. Und genau den erreichte sie. Zum Saisonhöhepunkt Bestzeit gelaufen. Mit 12,53 sec. konnte sie sich ihren Platz sichern. Toll Nina! Im B-Finale sprang dann noch Platz 6 raus, so dass sie als 14.schnellste Deutsche aus diesen Meisterschaften raus ging! Ich bin mega zufrieden!!!
So ging es dann zurück in unsere Homebase in der Lüneburger Heide. Das hieß für uns aber auch, dass wir am nächsten Tag ausschlafen konnten und erst später im Stadion sein mussten.
Der Sonntag ist eigentlich schnell erzählt. Zuerst Nadine´s Endlauf. Mit der 5.schnellsten Zeit in das Finale gekommen, musste sie auf Bahn 8 starten. War nicht unbedingt ihr Traum, weil sie niemanden vor sich hatte zur Orientierung. Ich sagte ihr nur, egal, wir nehmen was kommt. Besser als Bahn 1 oder 2! Es war schon ein besonderes Gefühl, als ich sie zum Callroom begleitete. Es lag irgendwas in der Luft. Ich wusste nur noch nicht was!
Das erste Mal in diesen Tagen stellte ich mich nicht auf die Tribüne um zu filmen, sondern an den Beginn der Zielgeraden. Ich hatte einfach das Gefühl, dass Nadine mich da brauchen würde.

Unsere kleine Hürden-Prinzessin lief mutig an. Ließ den Anderen auf den Bahnen hinter ihr gar keine Chance an sie heranzukommen. Erst am Anfang der Zielgeraden konnte die spätere Deutsche Meisterin auf Nadine aufschließen. Und auch Felicitas aus Cottbus, gegen die Nadine noch nie gewonnen hatte, war plötzlich knapp vor ihr. Ich tat das, was ich am Besten kann, ich brüllte was das Zeug hielt, um Nadine irgendwie noch schneller zu machen. Und diese kleine, große Kämpferin lief was die Beine hergaben. Ich konnte von hinten nur sehen, dass sie vorne mit dabei war. Reichte es etwa wirklich für eine Medaille? Ich versuchte mich in Richtung Ziel zu kämpfen. Dann die Durchsage des Stadionsprechers: „Silber gewinnt Nadine Reetz!“ Nadine? Meine Nadine? Mir schossen die Tränen in die Augen. Ich konnte es nicht fassen. WIR hatten Silber gewonnen. Deutsche Vize-Meisterin Nadine! Ein unbeschreibliches Gefühl in diesem Moment. Ich wollte einfach nur zu meiner Athletin. Als ich ankam standen die anderen Rudower Mädels schon um Nadine herum und der Jubel war groß. Mit jeder Menge Tränen fielen wir uns in die Arme. Was für ein geiles Ding hat Nadine da rausgehauen. Immer noch unbeschreiblich. Ich schäme mich für keine einzige meiner Tränen. Ich bin stolz wie Bolle auf dieses Mädchen. Die Nadine, die letztes Jahr, nach ihrem ersten 300m Hürden Rennen, wo alle tot in der Ecke lagen sagte, „Boah war das geil!“ Damals wusste ich, die kann noch einiges erreichen. Unsere zweite Medaille! Wahnsinn!

Es soll bitte keiner falsch verstehen, ich habe mich für Michelle und ihre Medaille genauso gefreut. Aber die kam dann doch schon etwas erwartender. Und war auch mit dem Verlauf des Wettkampfes einen Tag vorher recht ungefährdet.

So, aber zu langen Feiern war keine Zeit, schließlich hatten wir noch ne Staffel vor uns. Leider musste Antonia verletzungsbedingt passen. Das Risiko einer größeren Verletzung war einfach zu groß. Schweren Herzens und unter vielen Tränen, mussten wir auf sie im Finale verzichten. So kam Léonie zu ihren ersten großen Einsatz. Als jüngerer Jahrgang war sie nur in der Staffel startberechtigt. Die Aufregung und der Druck waren natürlich groß. Kein einziger Wechsel konnte geprobt werden. So hieß es improvisieren. Am Ende konnte man aber auch sehen, wie wichtig Antonia für diese Staffel ist. Auch wenn sie im Einzelrennen auf Grund ihres Starts nicht die Schnellste ist, entwickelt sie aber aus dem fliegenden Start eine derartige Geschwindigkeit, dass sie schon bei einigen Läufen wesentlich schneller eingeschätzte Läuferinnen hinter sich lies.
Aber Léonie gab alles und lief ein tolles Rennen. Am Ende reichte es für einen sehr guten 7. Platz. Mega! Siebtbeste Staffel Deutschlands! Und als i-Tüpfelchen, mit unserer Vorlaufzeit hätten wir sogar Bronze geholt! Darauf können wir sehr sehr stolz sein!!!
Was kann ich nun aus den letzten Wochen und Monaten ziehen?
Wenn ich das rückblickend mir angucke würde ich unter den gegebenen Umständen wahrscheinlich alles nochmal genauso machen. Die Mädels waren auf den Punkt Topfit! Das ist erst mal das Wichtigste! Das Wetter beim Dreisprung können wir nicht beeinflussen. Da hatten Andere noch viel mehr mit zu kämpfen gehabt. Die Vorbereitung hat gepasst. Ich bin also mit der Planung und der Durchführung rundum zufrieden.
Außerdem haben wir mit 1x Silber, 1x Bronze, 1x 4. Platz, 1x 5. Platz und 1x 7. Platz die Erwartungen weit übertroffen! Damit wären wir der erfolgreichste Berliner Verein bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen!

Trotzdem kamen auch recht schnell kritische Gedanken bei mir auf. Befürchtungen kommen hoch. Befürchtungen, dass durch den Erfolg äußere Einflüsse an die Mädchen herangetragen werden können, die ihnen den realistischen Blick auf das Erreichte und das noch zu Erreichende trübt. Wir haben das erste Mal unter gleichen Bedingungen gesehen, wo wir in Deutschland stehen. Wir können oben mithalten. Wir sind in allen Disziplinen, in denen wir gestartet sind, mindestens in der erweiterten Deutschen Spitze! Das ist für unseren kleinen Verein und für den Aufwand, den wir betreiben, ein riesen Erfolg! Man darf nicht vergessen, dass die Mädels alle „nur“ 3-4 Mal in der Woche trainieren. Andere Athletinnen trainieren da, durch die diversen Sportschulen, schon 8-9 Mal die Woche. Aber auch hier kommt meine Philosophie wieder zum Tragen „Ich lege Wert auf die Qualität und nicht auf die Quantität!“ Trotzdem muss man sehen, dass man in der U18 sicherlich auf 4 Mal regelmäßiges Training steigern muss, um Konkurrenzfähig zu bleiben. Aber das werden wir nach den Sommerferien besprechen. Wir sind in der Deutschen Spitze angekommen…. Mehr aber auch nicht! Wir haben live gesehen, dass ganz oben die Trauben noch sehr hoch hängen. Egal ob im Dreisprung, im Sprint, in der Staffel oder auch in der Langhürde. Es gibt keinerlei Gründe jetzt zufrieden oder bequem zu werden. Die Rechnung würden wir dann spätestens im kommenden Sommer präsentiert bekommen. In der U18 sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Hier muss man sich nicht nur gegen den Jahrgang 2004, sondern auch gegen den Jahrgang 2003 behaupten. Das wird schwer genug! Aber schon jetzt habe ich schon Pläne, wie ich die Mädels bis zum nächsten Sommer konkurrenzfähig für die deutsche U18 Spitze mache. Für jede Einzelne hab ich da schon meine Vorstellungen.

Und ich werde den Weg mit meinen Athletinnen weitergehen, solange sie es wünschen. Werde, wie in den letzten Jahren, bei jedem Training auf dem Platz oder in der Halle stehen, sie bei jedem Wettkampf begleiten und auch zwischen den Trainings und Wettkämpfen immer für sie da sein. Sie sind keine von vielen für mich. Für mich ist jede Einzelne etwas Besonderes. Eben wie mein eigenes Kind. Ich freue mich mit Ihnen im Moment des Erfolges und leide mit ihnen, im Moment des Schmerzes und des Misserfolges. Vielleicht zeichnet mich auch genau das aus? Keine Ahnung, das sollen andere beurteilen. Ich weiß nur, dass ich weiterhin 120% für jede Einzelne geben werde um sie weiter auf dem Weg nach oben zu begleiten. Dafür stehe ich, mit jeder Faser meines Körpers.
Willi (Landestrainer Sprint) sagte kurz vor Nadine´s Start zu uns, der wahre Trainer begleitet seine Athletin in den Callroom. Danach ging ich mit Nadine in Richtung Callroom! Stolz pur!
Und genauso soll es weitergehen. Das wäre mein Wunsch! Und Wünsche werden nicht immer einfach so erfüllt, für Wünsche muss man auch mal hart arbeiten! Und das werde ich tun. Für meine Jungs und Mädels!!!
Trotzdem will ich es nicht verpassen Danke zu sagen.
Zum Beispiel an Kai, Micha und André, die als Heimtrainer immer zu mir hielten und die Mädels und mich immer unterstützt haben! Einfach ein geiles Trainer-Gespann!
Aber auch ein ganz großes Dankeschön an Kike und Willi, unsere Landestrainer Sprung und Sprint, die immer mit Rat und Tat an unserer Seite standen. Ich hoffe, dass wir die Zusammenarbeit weiter so fortsetzen können um die Mädels weiter nach oben zu bringen!
Aber auch ein ganz großes Dankeschön an unsere Athleten Eltern. Ihr habt jede noch so blöde Idee von mir immer unterstützt und mir somit die Möglichkeit gegeben unseren gemeinsamen Traum zu leben. Man darf nie vergessen wie wichtig auch das Vertrauen der Eltern in den Trainer ist. Ohne dieses Vertrauen wäre das alles nicht möglich gewesen!
Abschließend aber auch ein ganz ganz großes Dankeschön an meine Abteilungsleiterin Martina. Sie hat mir seit ihrem ersten Tag als „Chefin“ immer den Rücken freigehalten und mich mit meiner Gruppe unterstützt. Vom ersten Tag an gab sie mir das Gefühl an mich und meine Gruppe zu glauben. So schafften wir es uns auch deutschlandweit einen exzellenten Ruf zu machen. Für all die da draußen, die denken sie wissen alles besser, ohne einen Verein, bzw. eine Abteilung, die hinter ihren Leistungsträgern steht, wird eine erfolgreiche Leichtathletik im Spitzenbereich NIE möglich sein. Deshalb bin ich Martina da unendlich dankbar!!!!
Jetzt heißt es für mich erst mal ein paar Tage ausspannen und weg von der Leichtathletik kommen. Aber ich kenne mich, schon jetzt schwirren meine Gedanken schon wieder um den nächsten Höhepunkt, die Endrunde der Deutschen Team Meisterschaften Anfang September. Und das sogar vor unserer eigenen Haustür im Stadion Lichterfelde in Berlin. Und auch hier werden die sechs Mädchen aus Bremen wieder zu den Leistungsträgern gehören. Aber anders als bei anderen Vereinen, habe ich auch hier noch einige andere Mädchen, die zusammen ein riesen Team bilden. Ich freu mich drauf, denn es wird wieder eine große Herausforderung die Mädels innerhalb von fünf Wochen wieder auf das Niveau zu bekommen, um gegen die Größten Vereine Deutschlands bestehen zu können. Aber eins ist sicher, alle werden alles geben und sich bis zum Schluss zerreißen, was dann im Endergebnis rausspringen wird werden wir sehen.

Zwei Sachen soll ganz Deutschland wissen….. WIR SIND DER TSV und DAS R STEHT FÜR RUDOW!!!!!