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Landwirtschaft und ländliche Entwicklung
Die Zukunft der Landwirtschaft in der EU sichern

Eine neue Generation für die landwirtschaftlichen Betriebe in Europa

Der Generationswechsel ist für die Ernährungssicherheit, Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Vitalität des ländlichen Raums in Europa entscheidend. Er trägt zur Nahrungsmittelerzeugung, zur Ankurbelung von Innovationen und zur Erhaltung der Lebendigkeit ländlicher Gebiete bei.

Ohne Junglandwirtinnen und Junglandwirte läuft Europa Gefahr, nicht nur Kompetenzen und Innovationskraft zu verlieren, sondern auch die stabile Lebensmittelversorgung und florierende ländliche Gemeinschaften aufs Spiel zu setzen.

57
Durchschnittsalter der Landwirtinnen und Landwirte
Nur 12 %
sind jünger als 40 Jahre
Nur 1 von 30
ist eine Landwirtin unter 40

Junglandwirtinnen und ‑landwirte sind derzeit mit mehreren Einstiegshürden konfrontiert:

  • Der Zugang zu Land ist nach wie vor schwierig und kostspielig.
  • Der Zugang zu Krediten ist begrenzt und komplex.
  • Kompetenzen und unternehmerische Kenntnisse sind entscheidend und müssen weiterentwickelt werden.
  • Dienstleistungen und Infrastruktur im ländlichen Raum sind oft nur eingeschränkt vorhanden.
  • Nachfolge- und Altersversorgungssysteme können die Übertragung landwirtschaftlicher Betriebe verzögern.

Bis 2040 will Europa den Anteil von Jung- und neuen Landwirtinnen und Landwirten verdoppeln, um sicherzustellen, dass der Sektor innovativ, wettbewerbsfähig und widerstandsfähig bleibt.

Ziel ist es, die Lebensmittelversorgung der europäischen Bürgerinnen und Bürger zu sichern, eine florierende ländliche Wirtschaft und die dortige Bevölkerung zu unterstützen und eine neue Generation in die Lage zu versetzen, eine nachhaltige, moderne und widerstandsfähige Landwirtschaft der Zukunft aufzubauen.

EU-Strategie: So können Junglandwirtinnen und -landwirte Fuß fassen

Mit der Strategie für den Generationswechsel in der Landwirtschaft wird ein umfassender politischer Rahmen geschaffen, um die Landwirtschaft zugänglicher, wettbewerbsfähiger und zukunftssicherer zu machen.

Sie baut auf Reformen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und dem Vorschlag für die GAP 2028-2034 auf und verknüpft sie mit neuen Plänen für national-regionale Partnerschaften und umfassenderen Reformen auf EU- und nationaler Ebene.

Dieser integrierte Ansatz unterstützt die Mitgliedstaaten bei der Koordinierung von Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, ländlicher Raum, Soziales, Steuern und Innovation und stellt sicher, dass Jung- und neue Landwirtinnen und Landwirte eine kohärente und langfristige Unterstützung erhalten.

Die Strategie konzentriert sich auf jene Aspekte, bei denen Maßnahmen die größte Wirkung entfalten können. Sie ermöglicht eine koordinierte Reaktion der EU und der Mitgliedstaaten, indem sie finanzielle Unterstützung, gerechtere Grundstücksmärkte, Schulungen und Reformen kombiniert, die eine rasche Hofnachfolge und eine angemessene Rentensicherheit für in den Ruhestand tretende Landwirtinnen und Landwirte fördern.

Ein neuer Beruf: Landwirt werden und bleiben leichter gemacht

Neue Marktteilnehmer werden klarere, einfachere und gezieltere Unterstützung erhalten:

  • Im Rahmen eines Starterpakets für Junglandwirte wird es eine zentrale Anlaufstelle auf nationaler Ebene geben, bei der Finanzierung, Schulung und Beratungsdienste zusammenlaufen.
  • Mit Niederlassungsbeihilfen und Investitionszuschüssen werden Erstgründungen und die Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe unterstützt.
  • Dank Finanzierungsinstrumenten und EIB-besicherten Darlehen werden Kredite erschwinglicher und zugänglicher.
  • Eine höhere EU-Kofinanzierung (bis zu 85 %) wird die nationalen Kosten für die Förderung von Investitionen in die Jugend verringern.
  • Günstige steuerliche und rechtliche Maßnahmen innerhalb der nationalen Rahmen werden die Niederlassung und die Hofnachfolge erleichtern.
  • Mentoring und Beratung werden Junglandwirtinnen und ‑landwirten dabei helfen, rentable und widerstandsfähige Unternehmen aufzubauen.

Mindestens 6 % der zweckgebundenen Agrarausgaben im Rahmen der künftigen nationalen Pläne sind für den Generationswechsel vorgesehen.

Ein eigener Hof: Fairer Zugang zu Land und Betriebsnachfolge

Der Zugang zu Land ist nach wie vor eines der größten Hindernisse für Neueinsteiger. Die Strategie fördert fairere und transparentere Grundstücksmärkte und rechtzeitigere Betriebsübertragungen, und zwar durch:

  • Förderung einer nationalen Bodenpolitik, die Spekulation verhindert und den Zugang von Junglandwirtinnen und ‑landwirten zu Land unterstützt.
  • Einrichtung einer Europäischen Bodenbeobachtungsstelle zur Verbesserung der Transparenz in Bezug auf Landnutzung, Grundbesitz und Preise.
  • Unterstützung von Nachfolge- und Ruhestandsregelungen, die es älteren Landwirtinnen und Landwirten ermöglichen, mit Würde und finanziell abgesichert in den Ruhestand zu treten und ihre landwirtschaftlichen Betriebe zu übergeben.
  • Priorisierung öffentlicher und kommunaler Flächen für Junglandwirtinnen und ‑landwirte sowie Neueinsteiger.
  • Einbeziehung von Nachfolge-, Renten- und Bodenreformen in das Europäische Semester, um die Kohärenz zwischen nationalen und EU-Maßnahmen zu stärken.

Diese Maßnahmen werden die Übertragung von landwirtschaftlichen Betrieben erleichtern und sicherstellen, dass die Flächen in den Händen aktiver Landwirtinnen und Landwirte bleiben.

Eine maßgeschneiderte Aus- und Weiterbildung: Aufbau von Kompetenzen und Innovationsfähigkeit

 Der Generationswechsel beruht auf Wissen, Technologie und Zusammenarbeit. Mit der Strategie wird Folgendes unterstützt:

  • Maßgeschneiderte Schulungen und lebenslanges Lernen durch Beratungsdienste und Systeme für Wissen und Innovation in der Landwirtschaft (AKIS).
  • Erasmus für junge Unternehmer zum Erfahrungsaustausch zwischen neuen und etablierten Landwirtinnen und Landwirten.
  • Eine Plattform für Frauen in der Landwirtschaft zur Förderung von Chancengleichheit und Mentoring.
  • Verknüpfungen zu Horizont Europa und dem vorgeschlagenen Europäischen Fonds für Wettbewerbsfähigkeit, um Forschung, Innovation und Start-up-Finanzierung zu fördern.
  • Programme zur Stärkung der digitalen und finanziellen Kompetenz und des Zugangs zu Innovationsnetzwerken.

Diese Maßnahmen werden es der nächsten Generation ermöglichen, zu modernisieren, zu diversifizieren und innovativ zu sein und so ihre Ideen in eine echte Erfolgsgeschichte zu verwandeln.

Eine gute Lebensgrundlage: Attraktive und gleiche Lebenschancen im ländlichen Raum

Die Erneuerung der Landwirtschaft erfordert lebendige ländliche Gemeinschaften. Mit der Strategie wird Folgendes gefördert:

  • Investitionen in ländliche Infrastruktur und Dienstleistungen wie Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung, Verkehr und Breitbandverbindung.
  • Diversifizierung der Unternehmen durch Projekte in den Bereichen Agrotourismus, Bioökonomie und erneuerbare Energien.
  • Vertretungsdienste, die Landwirtinnen und Landwirten helfen, Arbeit, Familie und Ausbildung miteinander in Einklang zu bringen.
  • Initiativen wie Jugendbotschafterinnen und -botschafter im ländlichen Raum, um junge Menschen zu inspirieren und die Identität des ländlichen Raums zu festigen. 

Durch die Verbesserung des Lebensstandards und der Chancen machen diese Maßnahmen ländliche Gebiete zu Orten, an denen junge Menschen bleiben und ihre Zukunft gestalten wollen.

Gemeinsames Handeln: Einen dauerhaften Wandel bewerkstelligen

Eine langfristige Erneuerung erfordert ein gemeinsames Engagement auf EU-, nationaler und regionaler Ebene:

  • Jeder Mitgliedstaat wird im Rahmen seines Plans für national-regionale Partnerschaften eine umfassende Strategie für den Generationswechsel ausarbeiten.
  • In diesen Plänen werden Einstiegshürden ermittelt, Unterstützungsmaßnahmen festgelegt und konkrete nationale Ziele für Junglandwirtinnen und ‑landwirte festgelegt.
  • Die Europäische Kommission wird die Fortschritte überwachen, GAP-Empfehlungen abgeben und das Europäische Semester nutzen, um Reformen insbesondere in den Bereichen Landzugang und Renten zu verstärken.
  • Die Mitgliedstaaten werden regelmäßig über die Ergebnisse berichten und erforderlichenfalls Anpassungen vornehmen, um bei der Erreichung der gemeinsamen europäischen Ziele nicht zurückzufallen.

Dieser koordinierte Rahmen wird Rechenschaftspflicht, Kohärenz und Kontinuität gewährleisten und politische Ambitionen in praktische Unterstützungsmaßnahmen für die nächste Generation von Landwirtinnen und Landwirten in Europa ummünzen.

Gemeinsam mit jungen Menschen und der landwirtschaftlichen Gemeinschaft die Zukunft gestalten

Der Generationswechsel kristallisierte sich als eine der obersten Prioritäten im Strategischen Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft heraus, bei dem Landwirtinnen und Landwirte, Mitgliedstaaten, EU-Institutionen und Jugendorganisationen übereinkamen, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Die Strategie wurde durch breit angelegte Konsultationen unter besonderer Berücksichtigung von Junglandwirtinnen und -landwirten und jungen Menschen im ländlichen Raum gestaltet. Durch einen strukturierten und gezielten Politikdialog mit jungen Menschen flossen ihre Erfahrungen und Ideen direkt in das Handeln der EU ein und sorgten dafür, dass die nächste Generation nicht nur unterstützt, sondern aktiv in die Gestaltung der Zukunft der europäischen Landwirtschaft einbezogen wird.

Das hat die nächste Generation dazu zu sagen

  • 55. Politikdialog mit jungen Menschen: Erleichterung des Zugangs zu Jobs in der Landwirtschaft

    Eine neue Generation von Landwirtinnen und Landwirten hervorzubringen, ist eine Priorität und die Daseinsberechtigung der Politikdialoge mit jungen Menschen.

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  • 47. Vernetzung von Unternehmerinnen im ländlichen Raum

    Lidia Moroń-Morawska, eine Unternehmerin im ländlichen Polen, gibt Einblicke in das GAP-Netz der EU und die Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft.

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  • 43. Generationswechsel im ländlichen Raum Europas

    Eine Diskussion während der EU-Jugendwoche mit Marie Wallace und Matias Rubio, in der die Rolle junger Menschen bei der Wiederbelebung des ländlichen Raums thematisiert wird.

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  • 38. Agri-Food Days: Gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft

    Ein Interview mit Peter Meedendorp, Vizepräsident des CEJA, über das Engagement junger Menschen und die Zukunft der Agrar- und Lebensmittelsysteme.

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Erfolgsgeschichten

Erfahren Sie, wie Junglandwirtinnen sowie Unternehmer im ländlichen Raum zusammen mit Kommunalpolitikerinnen und -politikern in ganz Europa die Landwirtschaft modernisieren und ländliche Gebiete wiederbeleben. Diese Geschichten zeigen ihren Erfindergeist, ihre Entschlossenheit und die positive Energie, die sie mitbringen.

From a small village in Slovenia’s Prealps to the heart of Brussels, Anja Fortuna has dedicated her career to ensuring that young people in rural areas have a voice in European policymaking.

Arrangementer

  • Konferenzen und Gipfeltreffen
  • Montag, 15. Dezember 2025, 09:01 - Mittwoch, 17. Dezember 2025, 16:15 (CET)
  • Livestream verfügbar