An Allerheiligen oder Allerseelen zu Ehren der Verstorbenen auf den Friedhof gehen? Das machen inzwischen nur noch die wenigsten, wie eine aktuelle Umfrage zeigt – auch unter Katholiken.

Anfang November gibt es zwei katholische Feiertage hintereinander: Am 1. November ist Allerheiligen. An diesem Tag wird der Heiligen gedacht, aber auch anderer, unbekannterer Menschen, die sich zu Lebzeiten heilig verhalten haben.

Allerseelen, der Tag der Verstorbenen, ist am 2. November. An diesem Tag wird in Gottesdiensten der Auferstehung Jesu gedacht, Angehörige schmücken die Gräber ihrer Hinterbliebenen und zünden kleine Grablichter an, um der Verstorbenen zu gedenken.

So die Theorie. Im Alltag allerdings gehen die meisten Menschen bereits an Allerheiligen an die Gräber ihrer Lieben. "Dass die Gräbersegnung mit Gräberbesuch im erweiterten Familienkreis überwiegend an Allerheiligen stattfindet, hat schlicht und ergreifend pragmatische Gründe: Allerheiligen ist in mehreren Bundesländern im Unterschied zu Allerseelen ein gesetzlicher Feiertag", heißt es auf Anfrage unserer Redaktion aus dem Erzbistum München und Freising.

Zu Ehren der Toten auf den Friedhof?

Feiertag ist Allerheiligen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Doch gehen die Deutschen der Tradition an diesem Tag heutzutage überhaupt noch nach?

Einer repräsentativen Umfrage zufolge, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag unserer Redaktion durchgeführt hat, gehen heutzutage die wenigsten an Allerheiligen oder Allerseelen zur Ehrung der Verstorbenen auf den Friedhof. Selbst unter Katholiken zeigt die Umfrage ein geteiltes Bild.

Für die Umfrage wurden 5.000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren online befragt. Insgesamt geben davon 26 Prozent an, an Allerheiligen oder Allerseelen auf den Friedhof zu gehen.

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Überraschend: Nicht die Jungen gehen am seltensten ans Grab

Die Umfrage zeigt, dass es keine großen Schwankungen in den Altersgruppen gibt. Bei den über 65-Jährigen sind es etwa 30 Prozent der Befragten – kein allzu großer Unterschied zu den 18- bis 29-Jährigen, die der Tradition zu 25 Prozent nachgehen. Lediglich die 40- bis 49-Jährigen stechen hervor: Nur 16 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe gaben an, an diesem Feiertag auf den Friedhof zu gehen.

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Und wie sieht es unter Katholiken aus?

Wenig überraschend sind die Ergebnisse mit Blick auf die Religionszugehörigkeit. Konfessionslose Befragte gehen den Traditionen zu Allerheiligen beziehungsweise Allerseelen am seltensten nach (16 Prozent). Auch unter evangelischen Personen ist es nur ein Viertel der Befragten.

Empfehlungen der Redaktion

Doch wie viele der befragten Katholiken besuchen zu Ehren der Verstorbenen die Gräber? Nur etwas mehr als die Hälfte: 59 Prozent bejahten die Frage, während ein Drittel (32 Prozent) von sich sagt, dieser katholischen Tradition nicht nachzugehen.

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Informationen zur Umfrage

  • Civey hat für 1&1 Mail und Media GmbH vom 16.10. bis 20.10.2025 online rund 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren (oder andere Grundgesamtheit) befragt.
  • Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,6 - 2,7 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier.

Verwendete Quellen