Ein Leben mit Hund kann den Alltag eines Menschen in geistiger, seelischer und körperlicher Hinsicht enorm bereichern. Doch was genau schätzen Hundebesitzer an ihren vierbeinigen Lieblingen und was empfinden sie als Belastung? Ein Forschungsprojekt gibt konkrete Antworten.
Schon
Worte, die mit großer Sicherheit die Besitzen der circa 10,5 Millionen Hunde, die laut dem "ZZF" 2023 in den deutschen Haushalten lebten, vorbehaltlos zustimmen. Denn in den allermeisten Fällen sind Fellnasen keine Haustiere, sie sind Familienmitglieder mit vier Pfoten.
Umfrage: Was sind die Vor- und Nachteile der Hundehaltung?
Gleichzeitig ist eine Fellschnute aber auch eine große Verantwortung. Um die möglichen Vor- und Nachteile für ein Leben mit Hund genauer zu bestimmen, entschlossen sich Forscherinnen der "Eötvös-Lorand-Universität" in Budapest zur Durchführung eines besonderen Forschungsprojekts. Sie warben über eine Online-Plattform knapp 250 Hundemamas und -papas für eine Umfrage an.
Anschließend legten sie den Teilnehmenden eine Liste mit 33 Aussagen vor. So zum Beispiel "Hunde können zu mehr Bewegung anregen" und "Hunde brauchen Training und Erziehung". Diese Aussagen sollten die Versuchspersonen auf einer Skala von -3 (großer Nachteil) bis +3 (großer Vorteil) bewerten. Danach sollten sie die wichtigsten Vor- und Nachteile für ein Leben mit Hund noch einmal mit eigenen Worten beschreiben.
Leben mit Hund: Antworten lassen sich in drei Gruppen klassifizieren
Die Psychologin Laura Gillet und ihre Kolleginnen stellten ihre Forschungsergebnisse anschließend in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" vor.
Demnach ließen sich die Antworten statistisch in drei Gruppen zusammenfassen. Die erste Gruppe umfasst den emotionalen, körperlichen und sozialen Nutzen, den ein Leben mit Hund für die Menschen hat. Dazu gehören die Gefühle der Freude, Gemeinschaft, Sicherheit und Liebe, die eine Fellnase in uns weckt.
Die zweite Gruppe zählt die "praktischen Unannehmlichkeiten" auf, die ein Leben mit Hund mit sich bringt. Hierzu gehören: Kosten, Ärger, Lärm, Konflikte, Wohnungssuche und Dreck.
In der dritten Gruppe dreht sich alles vor allem um den Aufwand, der mit einem wuffenden Mitbewohner verbunden ist. Als Aussage dafür wurden Training und Betreuung, die Auswirkungen auf den Tagesablauf und auf den Schlaf genannt. In diesem dritten Bereich waren die Meinungen besonders abweichend voneinander. Während einige der Testpersonen diese Verpflichtungen eher positiv sahen, standen andere diesen neutral oder sogar negativ gegenüber.
Die Testpersonen waren sich hinsichtlich des größten Vorteils einig
Als den größten Vorteil für ein Leben mit Hund sah die Mehrheit darin, dass die wuffenden Mitbewohner das eigene Leben bereichern. Inwiefern die Vierbeiner das tun, zeigte die Auswertung der Rubrik "eigene Worte". Mehr als 60 Prozent der Befragten schätzten vor allem die enge, wechselseitige Beziehung zu ihrer Fellnase.
Mit rund 30 Prozent Zustimmung folgt auf Rang zwei der Alltag, zum Beispiel, dass der Vierbeiner dem eigenen Leben eine Struktur gibt. Rund 15 bis 20 Prozent der Testpersonen nannten als Vorteil eines wuffenden Begleiters positive Gefühle, Lernerfahrungen, "Sinnerleben" und die besondere Beziehung zu einem "nichtmenschlichen Lebewesen".
Als größter Nachteil für das Leben mit Hund wurde ihre vergleichsweise kurze Lebensdauer bewertet. Einen weiteren großen Nachteil sah die Mehrheit außerdem in den Kosten, insbesondere in denen für den Tierarzt.
Fazit der Umfrage
Nach Auswertung aller Antworten und der "eigenen Worte" ziehen die Forscherinnen ein eindeutiges Fazit: Für die meisten Hundebesitzer bietet ein Leben mit Hund mehr Vor- als Nachteile. Der wuffende Mitbewohner bereichert den eigenen Alltag in geistiger und körperlicher Hinsicht und gibt auch in schwierigen Lebensphasen seelischen Halt.
Empfehlungen der Redaktion
Doch das Forschungsteam weist auch darauf hin, sich ebenso mit den negativen Auswirkungen eines Alltags mit Fellnase auseinanderzusetzen. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn sich Erwartungen nicht erfüllen würden. Denn dann wäre ausschließlich der Vierbeiner der Leidtragende, auf den wahrscheinlich ein Leben im Tierheim warten würde. © Deine Tierwelt