Edward Limbaga von den Philippinen stand vor einem Monat zum ersten Mal auf Langlaufskiern – dennoch darf der 48-Jährige im Weltcup antreten. Eine FIS-Sonderregel macht es möglich. Die etablierten Athleten sind alles andere als begeistert.
Die Szenen aus Trondheim sorgten für Diskussionen: Edward Limbaga stürzt bei einer Abfahrt, sein Skistock bricht, während drei Konkurrenten mit hoher Geschwindigkeit herannahen und gerade noch rechtzeitig ausweichen können. Der 48-jährige Filipino war erst vor vier Wochen zum ersten Mal in seinem Leben mit Langlaufskiern auf Schnee unterwegs – trotzdem startet er derzeit im Weltcup.
Eine Sonderregelung des Weltverbandes FIS ermöglicht es Athleten aus Ländern ohne grosse Wintersport-Tradition, an allen Weltcup-Rennen vor Weihnachten teilzunehmen, um die Olympia-Qualifikationskriterien zu erfüllen. Neben Limbaga nutzen so auch Sportler aus Bermuda, Trinidad und Tobago, Chile, Marokko und dem Libanon diese Möglichkeit.
"Das ist gefährlich": Scharfe Kritik von Weltcup-Stars
Die etablierten Profis reagieren zunehmend verärgert auf die unerfahrenen Starter. "Das ist gefährlich und der Grund, warum man mit Kinderrennen anfängt und nicht im Weltcup", sagte der Österreicher Mika Vermeulen gegenüber NRK. "Das ist einfach Quatsch. Das hier ist das höchste Level und ich denke, es sollte für die, die hier starten, bestimmte Kriterien geben."
Auch der Norweger Jan Thomas Jenssen übte deutliche Kritik: "Diese Jungs können nicht mal Skilaufen. Man kann sehen, dass er (Limbaga, d.Red.) eine Kurve nicht so fahren kann, wie andere Fahrer in diesem Rennen."
Vermeulen befürchtet zudem Imageschäden für den Sport: "Ich denke nicht, dass es gute Werbung für den Sport ist, wenn ein Filipino starten darf, der erst seit wenigen Wochen Ski fährt und sich in jeder Abfahrt auf die Nase legt."
FIS verteidigt Regelung – Startposition als Problem
FIS-Renndirektor Michal Lamplot räumte ein, dass die "Exoten" normalerweise ganz hinten starten sollten, um nicht im Weg zu stehen. In Trondheim sei dies jedoch aufgrund des engen Zeitplans nicht möglich gewesen. "Sonst hätte der Wettbewerb zu lange gedauert und wäre dem Rennen der Nordischen Kombination in die Quere gekommen", erklärte er bei NRK.
Limbaga selbst verteidigte seine Teilnahme: "Ich versuche so gut ich kann den Regeln zu folgen und aus dem Weg zu gehen, wenn ein Konkurrent von hinten kommt. Es gibt viel Platz und oft ist man ohnehin alleine unterwegs."
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Deutlicher Rückstand beim Weltcup-Debüt
In Trondheim erreichte Limbaga nach drei Stürzen als 111. und damit Letzter das Ziel. Während Sieger Einar Hedegart für die zehn Kilometer 23:02 Minuten benötigte, lag der Filipino mit 23:29 Minuten Rückstand weit abgeschlagen zurück. Einen schweren Unfall mit anderen Beteiligten konnte er jedoch vermeiden. (bearbeitet von ms)
Verwendete Quellen
- nrk.no: Reagerer på bildene: – Har ingenting i verdenscupen å gjøre
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