Hermann Otto Solms Der Herr der Finanzen
Hermann Otto Solms, mit vollem Namen Hermann Otto Prinz zu Solms-Hohensolms-Lich, ist 1940 in Lich im Kreis Gießen geboren. Der Diplom-Ökonom macht nach Abitur und Wehrdienst zunächst eine Banklehre, studiert dann Wirtschafts- und Agrarwissenschaften. Er ist Vizepräsident des deutschen Bundestags, Schatzmeister der FDP und gilt als arrivierter Finanzexperte.
Solms ist seit 1971 Mitglied der FDP. Seine politische Karriere beginnt er 1976 in seiner Heimatstadt Gießen als Kreisvorsitzender, vier Jahre später zieht er in den Bundestag ein. In den neunziger Jahren ist er Fraktionschef der Liberalen, seit 1998 Vizepräsident des Parlaments.
1999, Solms ist bereits seit 1987 Schatzmeister der FDP, stellt der Finanzexperte sein Amt zur Verfügung. Nachdem es ihm auf diesem Posten zunächst gelingt, die Parteifinanzen zu sanieren, gerät er 1997 wegen eines Formfehlers in die Bredouille: Die Liberalen sollen im Vorjahr angeblich 12,4 Millionen Mark zu viel aus dem Topf der staatlichen Parteienfinanzierung erhalten haben - später entscheidet das Bundesverwaltungsgericht, dass die Summe doch zu Recht an die FDP gegangen ist. 2004 übernimmt er das Amt des Schatzmeisters erneut.
Die Bundestagswahlen 2009 laufen für die Liberalen nach langer Durstrecke denkbar gut: Guido Westerwelle und Hermann Otto Solms freuen sich über das Wahlergebnis von 14,9 Prozent; es ist sas beste der Parteigeschichte. Nun können sie mit der Union eine Koalition bilden - angeblich die Traumkonstellation aller Beteiligten. Solms hat den Wahlkampf vor allem mit YouTube-Clips bestritten, in denen er und sein Parteikollege Otto Fricke zu sehen sind. Die beiden unterhalten sich, wohl nicht immer ganz ernstgemeint, über aktuelle politische Themen.
Schon bei den ersten gesamtdeutschen Wahlen 1990 macht sich Solms Hoffnungen auf einen Ministerposten in der schwarz-gelben Koalition - muss sich aber im Gerangel um das Wirtschaftsressort dem gewieften Taktiker Jürgen Möllemann geschlagen geben. Fast 20 Jahre später, 2009, nimmt er zwar an den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und FDP teil. Doch Solms geht wieder leer aus: Das Finanzministerium will die CDU für sich, Wolfgang Schäuble wird Chef von Solms' Traumressort - und die FDP bekommt das Wirtschaftsministerium, das Rainer Brüderle übernimmt.
Im Bundestag bleibt Solms das Amt eines der Bundestagsvizepräsidenten. Den Posten des finanzpolitischen Sprechers der FDP-Fraktion im Parlament hat er abgegeben.
