Wüstenläufer Mauro Prosperi Todeskampf in der Sahara
Vor dem Sturm: Mauro Prosperi am 12. April 1994 - zwei Tage, bevor ein gewaltiger Sandsturm aufkam und die Markierungen des "Marathon des Sables" verwehte. Zehn Tage irrte der ehemalige Profi-Fünfkämpfer damals durch die marokkanische Wüste, bevor er auf ein Nomadencamp stieß.
Harter Wettkampf: Mauro Prosperi, links, zu Beginn des "Marathon des Sables" im April 1994. Der Ultramarathon gilt als einer der härtesten der Welt. Die Sportler müssen nicht nur 230 Kilometer in sieben Tagen zurücklegen, sondern dabei auch noch alles auf dem Rücken tragen, was man zum Überleben braucht. Nur Wasser und ein Zelt zum Übernachten werden ihnen gestellt.
Mauro Prosperi (Zweiter von rechts) war so gut in Form, dass er sich zu Beginn des Etappen-Ultramarathons unter 133 Teilnehmern auf Platz sieben vorkämpfte. Das Foto zeigt den Italiener gemeinsam mit fünf weiteren Extremsportlern am Ende einer der ersten Etappen des "Marathon des Sables" vom April 1994. Um seine Position zu behaupten, rannte Prosperi auch dann weiter, als der Sandsturm aufkam - ein Fehler, der ihm zum Verhängnis werden sollte.
Unterschlupf in der Sahara: Diese Ruine entdeckte Mauro Prosperi am dritten Tag seines Irrlaufs durch die marokkanische Wüste. Hier entschloss er sich, seine Pulsadern aufzuschneiden und zu sterben. "Sie sollten meinen Körper schnell finden", sagt Prosperi. Nur so hätte seine Familie sofort Pensionsansprüche geltend machen können. Der Selbstmordversuch missglückte, weil das Blut durch den Wassermangel zu zähflüssig geworden war.
Abgemagert: Nachdem Prosperi zehn Tage lang ohne Wasser durch die Wüste geirrt war, stieß er am 23. April 1994 auf ein Nomadencamp. Die Berber alarmierten Soldaten, die den völlig ausgezehrten Sportler in ein Militärkrankenhaus nach Tindouf (Algerien) brachten. Das Foto zeigt den um 15 Kilogramm abgemagerten Prosperi nach seiner Ankunft in Italien.
Gut in Form: Obwohl er bei seinem ersten "Marathon des Sables" 1994 um ein Haar sein Leben verloren hatte, meldete sich Mauro Prosperi schon zwei Jahre später erneut bei dem gefährlichen Wüsten-Ultramarathon an. Bereits sechsmal ist er die Strecke gelaufen, am 1. April 2011 startet er erneut. "Die Wüste hat mich verzaubert, ich kann nicht anders als immer wieder mitmachen", sagt der 55-Jährige.
Kräfte sammeln: Mauro Prosperi während einer der ersten Etappen des Extremlaufs im April 1994. Seiner guten Kondition verdankte es der ehemalige Fünfkämpfer, dass er die zehn Tage in der Wüste ohne Wasser überlebte.
Teure Qual: Rund 3000 Euro kostet die Teilnahme an dem seit 1986 von dem Franzosen Patrick Bauer veranstalteten "Marathon des Sables". Er führt in sechs Etappen 230 Kilometer quer durch die marokkanische Wüste.
Perfekte Werbung: Als der Italiener Mauro Prosperi 1994 zum "Marathon des Sables" antrat, waren erst 133 Teilnehmer dabei - ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren (Foto von 2007) auf über 800 angestiegen. "Meine Odyssee damals war die perfekte Werbung für den Extremlauf", sagt Prosperi.
Grenzerfahrung: 757 Teilnehmer starteten im März 2007 zum 22. "Marathon des Sables", um sieben Tage lang Hitze, Einsamkeit und Schmerzen durchzustehen.
Gefährliches Wüstenrennen: Die Organisation des alljährlichen "Marathon des Sables" hat aus der Beinahe-Tragödie mit Mauro Prosperi 1994 gelernt. Während damals nach Aussagen des Extremsportlers "nur ein paar Jeeps sowie Hubschrauber und Leichtflugzeuge mit wenig Kerosin" zur Verfügung standen, um die Teilnehmer zu begleiten, gelten heute sehr viel strengere Sicherheitsvorkehrungen.
Startklar: Prosperi zu Beginn des 230 Kilometer langen Etappen-Ultramarathons 1994 in Marokko. Obwohl er damals beinahe in der Sahara verdurstet wäre, liebt er die Landschaft wie keine zweite. "Wüste bedeutet Unendlichkeit für mich", erklärt der Extremsportler.
Polizeioffizier Prosperi: Wenn er nicht seiner Leidenschaft für den Marathon und Modernen Fünfkampf nachging, war Mauro Prosperi als Polizeioffizier in einer Reiterstaffel in Catania tätig. Der heute 55-Jährige ist mittlerweile in Rente.