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Die Aufreger 2011 Es wird wieder wuschig

Das Saufkumpel-Unglück von Mexiko, die protestbelagerte Elbphilharmonie und ein Sarrazin namens Friedrich Merz: Unsere Kulturredaktion wagt einen Blick in die Zukunft. Und stellt fest: Vieles kommt 2011 wieder - nur unter neuem Namen.
"Viva la cerveza!" Ausgelassenheit bei den befreiten Mexiko-Saufkumpels im Sommer 2011

"Viva la cerveza!" Ausgelassenheit bei den befreiten Mexiko-Saufkumpels im Sommer 2011

Foto: Klaus_Blume/ picture-alliance / dpa
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Man kennt das ja: Geschichte wiederholt sich. Alles war schon einmal da, hat sich so oder so ähnlich schon einmal ereignet, ist zwar neu, aber eigentlich doch bekannt. Weltreiche entstehen und gehen unter, Spekulationsblasen wachsen und zerplatzen, Hoffnungsträger steigen auf und fallen tief: Die Geschichte mag sich noch so oft wiederholen - die Menschheit lernt nichts daraus.

Und weil das so ist, werden die Medien und die Stammtische, die Politik und die Unterhaltungsindustrie, wird, kurz gesagt, die Gesellschaft auch im Jahr 2011 nicht ohne Erregungen und Superlative auskommen. Sie werden kommen, die Tabubrecher des Jahres 2011, die Shooting Stars, die Aufreger und die Großdebatten. Sie werden alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen und das ganze Land in Erregung versetzen. Es wird wieder wuschig.

Damit Sie sich ganz entspannt auf die kommenden Hypes vorbereiten können, hat die SPIEGEL-ONLINE-Kulturredaktion einen Blick in die Zukunft geworfen und verrät Ihnen schon heute, worüber Sie sich ab morgen aufregen werden.

Das Stuttgart 21 des Jahres 2011: Die Elbphilharmonie rutscht

Der "graue Block" in Aktion

Der "graue Block" in Aktion

Foto: MICHAEL DALDER/ REUTERS

Zum Jahreswechsel 2010/11 fragt sich ganz Deutschland bang: Wo schlägt der Wutbürger als Nächstes los? Die Unruhen vom Februar 2011, die als "Schwaben-Riots" in die Geschichte eingehen, machen klar: Das neue Stuttgart 21 ist das alte. Die Riots brechen los, als der Schauspieler Walter Sittler auf einer Großdemonstration ein kurz zuvor aufgetauchtes WikiLeaks-File verliest. Darin zitiert der US-Generalkonsul für Baden Württemberg eine abfällige Bemerkung von Stefan Mappus über seine Landsleute: Der Noch-Ministerpräsident habe die Schwaben pauschal als "boring old farts" bezeichnet und hinzugefügt: "From me out they can go to hell." Daraufhin reißt der aufgebrachte "graue Block" die Zäune zum halb abgerissenen Nordbahnhof nieder, zerstört Baufahrzeuge- und -gerät und zieht marodierend durch die Straßen der Neckarmetropole. Immer wieder flammen die Unruhen in den nächsten Wochen auf. Erst nach der Abwahl von Mappus im März - zugunsten einer absoluten Mehrheit der Grünen - beruhigt sich die Situation.

Dafür entsteht hoch im Norden ein neuer Wutbürger-Brandherd: Anfang April rutscht die gewaltige Konzertsaal-Stahlkonstruktion der Elbphilharmonie in einem spektakulären Baustellenunglück in die Elbe (und reißt dabei eine unschuldige Barkasse mit in die Tiefe). Nachdem Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) die aus dem Statik-Debakel entstehenden Mehrkosten mit einer halbe Milliarde Euro beziffert hat, platzt den kühlen Hanseaten der Kragen. Wochenlang blockiert eine bunte Mischung aus Wursthaar-Autonomen und Elbvorort-Damen die Baustellenzufahrt, sie halten Schilder mit Slogans wie "Controlling jetzt!" und "Statik ist machbar, Herr Nachbar!" hoch. Nachdem ein schwedischer Möbelkonzern sich bereit erklärt hat, aus der Bauruine ein Einrichtungshaus zu machen, lässt Scholz die Baustellenbesetzung durch die Polizei gewaltsam räumen. (twi)

Der Sarrazin des Jahres 2011: Friedrich Merz kommt zurück

Merz: Tabubruch garantiert

Merz: Tabubruch garantiert

Foto: Jens Kalaene/ dpa

Auch das Jahr 2011 wird nicht ohne sogenannte Tabus auskommen, die stets aufs Neue gebrochen werden müssen. Nach dem Überraschungserfolg Thilo Sarrazins mit seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" wird sich 2011 ein weiterer ehemaliger Politiker aus der Versenkung erheben und mit einem aufsehenerregenden Werk am eigentlich längst enttabuisierten Migranten-Tabu rühren: Friedrich Merz wird zum Sachbuchstar der Frankfurter Buchmesse im Herbst 2011.

Zwar hatte sich Merz bereits 2010 vergeblich mit "Deutschland 2.0" ins Gespräch bringen wollen, aber gegen Sarrazin konnte er nichts ausrichten. Jetzt legt er nach. Der Inhalt seines Buches "Deutschland 3.0: Die Bierdeckel-Briefe": Merz wärmt seine Thesen zur "deutschen Leitkultur" aus dem Jahr 2000 auf, was aber niemand merkt, weil sich niemand mehr an sie erinnern kann. Neu ist dann aber tatsächlich Merzens Erweiterung des Ausländer-Begriffes auf Ostdeutsche (vulgo: Linkspartei-Wähler). Seine Thesen verbindet Merz wenig überraschend mit einem radikal vereinfachten Steuerkonzept. Eine Steuererklärung würde nach dieser neuesten Reformidee auf einen Stecknadelkopf passen.

Was das Buch allerdings zum politischen Tagesgespräch macht, sind vor allem die darin enthaltenen bösen Indiskretionen über Spitzenpolitiker der Union und insbesondere die Spitzen gegen Angela Merkel. Schon vor Erscheinen des Buches werden sie gezielt gestreut und sorgen so dafür, dass "Deutschland 3.0" auf Platz eins der Bestsellerlisten schnellt, noch bevor es irgendjemand lesen konnte.

In der ARD-Talkshow "Günther Jauch" liefert sich Merz zunächst ein heftiges Wortgefecht mit Ronald Pofalla, später kommt es zum Handgemenge, in dessen Verlauf Pofallas Brille zerbricht. Es folgt ein Parteiausschlussverfahren gegen den "Brillen-Brutalo" ("Bild"-Zeitung) sowie eine über Wochen ausverkaufte Lesetour. (kuz)

Das 3-D-TV des Jahres 2011: IFA-Hit Geruchs-TV

Geruchs-TV: Duftet Buhrow?

Geruchs-TV: Duftet Buhrow?

Foto: Sean Gallup/ Getty Images

Wer sich im vergangenen Jahr ein 3-D-Fernsehgerät angeschafft hat, um sich "Avatar" und "Jackass 3D" wieder und wieder auf Blu-Ray daheim im Wohnzimmer ansehen zu können, wird sich ärgern: Das Teil ist mit Eröffnung der Internationalen Funkausstellung in Berlin im September 2011 praktisch wertlos geworden. Denn hier wird die nächste Innovation, die der technikbegeisterte Konsument auf keinen Fall verpassen darf: Geruchs-TV. Zusätzlich zu den drei visuellen Dimensionen können die Zuschauer jetzt auch noch olfaktorische Reize genießen.

Die Idee ist zwar schon etwas älter (erste Versuche: 1906), aber das hat bei den 3-D-Filmen (erster Boom: fünfziger Jahre) ja auch schon niemanden gestört. Die Unterhaltungsindustrie erhofft sich Rekordverkäufe - und das vollkommen zu Recht: Geruchs-TV ist ein Muss für alle, die schon immer wissen wollten, welches After-Shave Tom Buhrow verwendet. Oder ob er etwa müffelt. Das TV-Movie der Woche mit Hannelore Elsner und Veronica Ferres duftet köstlich - bessere Drehbücher sind allerdings nicht zu erwarten. Und wie "Jackass 4D" riechen wird, mag man sich lieber gar nicht erst vorstellen. (kuz)

Die Hegemanns des Jahres 2011: Helmut Dietl und Benjamin von Stuckrad-Barre

Stuckrad-Barre: Alles Axolotl?

Stuckrad-Barre: Alles Axolotl?

Foto: ZDF neo

"Wer Unschuld in Gefahr bringt, wird mit mindestens drei Staffeln Castingshow bestraft": Mit geschliffenem Wortwitz macht sich Benjamin von Stuckrad-Barre in seiner ZDF-Show nicht nur über das vom Buchhandel bejammerte Ausbleiben einer erfolgsträchtigen, neuen Helene Hegemann lustig, sondern watscht en passant Prominente aus Politik und Showgeschäft ab. Listig vergleicht er die Gepflogenheit des Literaturbetriebs, alljährlich einen Jungstar zu verheizen, mit archaischen Jungfrauenopfern.

Für Helmut Dietl kommen Stuckrad-Barres Sottisen einer Offenbarung gleich - seit dem epochalen Flop seiner "Ödipus"-Variation "Vom Suchen und Finden der Liebe" hatte der Regisseur verzweifelt nach einem neuen Stoff gesucht und sich dabei immer tiefer in der antiken Mythologie verloren. Noch in der gleichen Nacht verfassen Stuckrad-Barre und Dietl im Berliner Prominentenrestaurant "Borchardt" ein Drehbuch mit dem anspielungsgeladenen Titel "Aphrodite Rothschild". Darin geht es um eine blutjunge Frau aus gutem Hause, die im Rahmen eines Dichterwettbewerbs mit Versen anderer Leute reüssiert.

Am Tag der geplanten Premiere kommt es zu einem Eklat: Die Anwälte des Ullstein-Verlags verhindern die Aufführung, weil ein Gutteil des Skriptes aus "Axolotl Roadkill" abgeschrieben sei. Erst als Stuckrad-Barre in einem aufsehenerregenden Indizienprozess nachweist, dass er selbst Helene Hegemann ist, kann der Film gezeigt werden. (sha)

Die Lena des Jahres 2011: Thomas Gottschalk singt für Deutschland

Gottschalk: Immerhin Platz 12

Gottschalk: Immerhin Platz 12

Foto: Andreas Rentz/ Getty Images

Allen Unkenrufen zum Trotz gerät der deutsche Grandprix-Vorentscheid zum Quotenrenner des TV-Jahres 2011. Kurz vor Ausstrahlung der ersten Show wirft Stefan Raab das Konzept um und lässt Lena nicht zwölf verschiedene Songs, sondern einen Song in zwölf verschiedenen Akzenten singen. Schon der erste Auftritt, ein afrikanisches Klicklaut-Duett mit Günther Wallraff, gerät zum Spektakel. Die "Bild"-Zeitung legt am nächsten Tag der gesamten Inlandsauflage Afro-Perücken (liebevoll "Volkskrausen" genannt) bei. Auch in der nächsten Sendung kann Lena überzeugen. Mit dem Sprachduktus "Kotti-türkisch" reißt sie das Publikum von den Stühlen. "Du hast Minderjähriger-Dealer-Appeal", bescheinigt ihr Marius Müller-Westernhagen.

Nicht ohne Seitenblicke auf die Ostblock-Connection, die seit mehreren Jahren den Ausgang des Eurovision Song Contest bestimmt, lässt sich Lena für das Vorentscheid-Finale Sterne auf die Kniescheiben tätowieren und bringt mit unglaublich präzisem Weißrussisch den Saal zum Toben. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko schickt eigens ein Glückwunschtelegramm. Es wird aber leider an der Landesgrenze abgefangen, da nichts außer Lukaschenko selbst das Land mehr verlassen darf.

Ermutigt durch so viel Unterstützung setzt Lena kurz vor Ende des Vorentscheids alles auf eine Karte: Sie versucht sich an britischem Englisch mit Cockney-Einschlag! Der Eklat ist perfekt. "Das ist ja grauenhaft!", "Die kann das überhaupt nicht!", schreien die Zuschauer wild durcheinander und rennen aus dem Studio. Sichtlich betroffen bricht Stefan Raab die Live-Show ab. Sofort setzt die Diskussion ein, ob der Quotendruck durch Shows wie "Das Supertalent" nicht zu groß geworden ist. Am Ende holt Thomas Gottschalk beim "Eurovision Song Contest" für Deutschland einen respektablen zwölften Platz. (hpi)

Der Guttenberg des Jahres 2011: Guttenberg bleibt Top-Adliger

Zu Guttenberg: Bleibt singulär

Zu Guttenberg: Bleibt singulär

Foto: A3116 Tim Brakemeier/ dpa

Die Gutti-Mania treibt im neuen Jahr weitere, prächtige Blüten. Am 2. Januar erscheint in der "Bild"-Zeitung, "FAZ" und "SZ" ein offener Brief. Darin plädieren adelige und nicht-adelige Geistes-, Medien- und Kulturgrößen von Kai Dieckmann und Florian Henckel von Donnersmarck bis zu Eva Herman und Ferfied ("Foffi") von Hohenzollern für eine "unverkrampfte Debatte" zu den Themen Ständestaat und Demokratie. Der Text gipfelt in der Forderung nach der Einführung der parlamentarischen Monarchie in Deutschland: "Die Nüchternheit des Parlaments, der Glanz des Königspaares: Nutzen wir die Synergie-Effekte!" Wochenlang dominiert das Thema die Talkshows. Am 27. Januar (Geburtstag des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.) erscheint die "Bild"-Zeitung einmalig unter verändertem Namen ("Tiltt!") und einer Fotomontage auf dem Titel, die die Guttenbergs als Königspaar zeigt.

Die Oppositionsparteien suchen verzweifelt in den eigenen Reihen nach repräsentativen Figuren mit Adelsbonus: Die SPD versucht, den 82-jährigen Klaus von Dohnanyi zu reaktivieren, doch der winkt mit dem Hinweis auf sein fortgeschrittenes Alter und das fehlende Schloss ab ("Wir sind doch nur Etagenadel"). Die FDP will Alexander Graf Lambsdorff, Neffe des Altwirtschaftsministers, aus Brüssel in die Bundespolitik ordern, doch nach einer parteiinternen Intrige des noch immer im Hintergrund strippenziehenden Westerwelle ("Die Partei braucht mich!") verschwindet der 44-jährige Graf in einen ausgedehnten Sommerurlaub. Am unglücklichsten agieren die Grünen mit dem Versuch, die Grünen-Dissidentin Jutta Ditfurth nicht nur zur Rückkehr in ihre ehemalige Partei, sondern auch zur Wiederannahme ihre Adelstitels zu bewegen. Nachdem Ditfurth den "plumpen Annäherungsversuch" in der "Jungen Welt" publikmacht, verlegen sich die Grünen auf eine neue PR-Kampagne unter dem Slogan: "Grün ist die wahre Noblesse." (twi)

Das Grubenunglück 2011: Die Unglücks-Cantina von Los Cabazos

Schnelle Hilfe für Los Cabazos

Schnelle Hilfe für Los Cabazos

Foto: A3818 Klaus-Dietmar Gabbert/ dpa

Pünktlich zum Ende der Sommerferien richten sich alle Gedanken und guten Wünsche der Deutschen in das kleine Örtchen Los Cabazos im Norden Mexikos: Nach dem Abrutschen des Daches bei Umbauarbeiten in einer Gaststätte sind 15 Kneipengäste in dem Lokal gefangen. Es gibt keine Verletzten. Nachrichtensender aus aller Welt berichten rund um die Uhr vom Unglücksort. Nach einer Woche gehen die Bier- und Tequila-Vorräte zu Ende.

Beim Angelus-Gebet in Rom bittet Papst Benedikt XVI. beim Herrgott für die Eingeschlossenen, das ZDF sendet eine Spendengala, in der "taz" wird zum "Soli-Trinken" aufgerufen. Bald erreichen Bier-Konvois aus aller Welt Los Cabazos. Das THW schickt Dachdecker-Teams ins Krisengebiet.

Während die Rettungsarbeiten zögerlich voranschreiten, bringen die Medien zur Unterhaltung des Publikums immer mehr Geschichten aus dem Privatleben der Eingeschlossenen - nicht nur vorteilhafte: Bald weiß die ganze Welt, dass der Bauarbeiter José Gonzales sich nur deshalb in der Unglücks-Cantina aufhielt, weil ihm das von seiner Frau Maria gekochte Essen nicht zusagte.

Die Rettung nach zwei Wochen und den Versöhnungskuss des Ehepaars Gonzales verfolgen mehr als zwei Milliarden Fernsehzuschauer live. Eine Sondersendung zu diesem Ereignis unterbricht eine gerade laufende Sondersendung zu erneuten Unruhen an der Elfenbeinküste, welchen am selben Tag mehrere hundert Menschen zum Opfer fallen. (kuz)

Die FDP des Jahres 2011: Die Grünen siegen - und stürzen

Künast: Tempo-30-Debakel

Künast: Tempo-30-Debakel

Foto: Stephanie Pilick/ dpa

Die Kür von Renate Künast zur Regierenden Bürgermeisterin von Berlin im September beschließt eine sensationelle Serie von Erfolgen der Grünen bei sämtlichen Landtagswahlen des Jahres 2011: Sie regieren jetzt in vier Bundesländern und drei Stadtstaaten.

Schnell geraten die Ökopaxe in Personalnot: Es gibt schlicht nicht genügend Grüne mit Regierungserfahrung für all die Spitzenpositionen auf Landesebene. Bisher völlig Unbekannte mit eher exotischen Positionen lassen die Wähler an ihrer Entscheidung zweifeln: Die erst 23 Jahre alte frischgebackene Kultusministerin von Rheinland-Pfalz verwirrt mit einer Anordnung, nach der landesweit Schultoiletten für "das dritte Geschlecht" eingerichtet werden müssen. Der 28-Jährige Innensenator von Bremen kündigt an, sämtliche in anderen Bundesländern abgewiesenen Asylbewerber aufnehmen zu wollen ("Bremen ohne Borders").

Als Renate Künast tatsächlich ganz Berlin zur Tempo-30-Zone erklärt, kippt die Stimmung: die Grünen stürzen in bundesweiten Umfragen auf vier Prozent ab. Guido Westerwelle, mittlerweile Ehrenvorsitzender der FDP, kommentiert süffisant: "Sie können es einfach nicht." Laut Polit-Barometer ist er der beliebteste Politiker des Landes. Ihm werden mittlerweile beste Chancen eingeräumt, der nächste Bundespräsident zu werden. (kuz)

Die Erbengeneration stänkert weiter: Diesmal trifft es Burda.

Familienkrach: Die Burdas

Familienkrach: Die Burdas

Foto: Jörg Carstensen/ picture-alliance/ dpa

Obwohl Konstantin Neven-Dumont im abgelaufenen Jahr die Übernahme des väterlichen Blätterwaldes gründlich misslang, setzt sich der Aufstand der Erbengeneration 2011 fort.

Diesmal trifft das Haus Burda der Fluch der nahen Verwandtschaft: Gelangweilt vom Studium an einer englischen Eliteuni, fängt der 20-jährige Jacob Burda an, seinem Vater Hubert per SMS Vorschläge für die Umkrempelung des Verlagsorgenkindes "Focus" zu schicken: "Weniger Fakten, mehr Fiction, Papa!", "Hallo, wie sieht denn die Website aus? Geht gar nicht!" oder "Schmeiss den Langweiler Weimer raus, Papa! Stucki soll Chef werden!" Der Herr Vater simst ungehalten zurück, worauf Jacob die Kurznachrichten-Dialoge im Blog von Stefan Niggemeier veröffentlicht.

Als Jacobs Mutter Maria Furtwängler den Sohn zur Strafe nicht mit zur Berlinale-Eröffnung nimmt, rastet der gekränkte Junior aus: Auf Facebook fängt er an, sich über die schauspielerischen Fähigkeit der Mutter als "Tatort"-Kommissarin lustig zu machen: "Mama macht immer dasselbe Gesicht", postet er und: "Ich kann die Schnute nicht mehr sehen!".

Sofortige Enterbung folgt. (twi)

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