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Irak Großbritannien zieht 1000 Soldaten ab

Weihnachten zu Hause: Tausend britische Soldaten bekommen demnächst gute Nachrichten. Ihr Einsatz im Irak ist bald vorbei. Bei einer Überraschungsvisite im Irak kündigte Großbritanniens Premier Brown an, die Truppenstärke weiter reduzieren zu wollen.
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Bagdad - Bei seinem Antrittsbesuch im Irak hat Gordon Brown den Abzug weiterer Soldaten aus dem Golfstaat bis Weihnachten in Aussicht gestellt. "Ich glaube, dass bis zum Jahresende die britischen Streitkräfte von 5500 auf 4500 reduziert und bis Weihnachten 1000 unserer Soldaten für andere Zwecke nach Großbritannien zurückgebracht werden können", sagte Brown heute in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Zudem wolle die britische Armee möglicherweise binnen zwei Monaten die Kontrolle über die südirakische Provinz Basra an die Iraker zurückgeben.

Er gehe davon aus, dass die Iraker bis Ende November wieder selbst die Verantwortung für die Sicherheit in Basra übernehmen könnten, sagte Brown weiter. Bereits Anfang September hatte die britische Armee ihr Hauptquartier in der Stadt Basra geräumt, die Soldaten zogen zu einem Luftwaffenstützpunkt außerhalb der Stadt um.

Brown traf bei seinem überraschenden Besuch im Irak unter anderem Ministerpräsident Nuri al-Maliki und weitere Regierungsvertreter. "Wir sind bereit, innerhalb von zwei Monaten die Sicherheit in Basra zu übernehmen und das werden wir tun", erklärte al-Maliki. "Basra wird eine der Provinzen sein, in denen die irakischen Truppen vollständig für die Sicherheit verantwortlich sind."

Die Entscheidung über eine weitere Truppenreduzierung wird laut Brown im kommenden Jahr fallen. Basra ist die einzige Region im Süden des Landes, die noch unter der Kontrolle der Koalitionstruppen steht.

Brown war heute ohne vorherige Ankündigung zu seinem ersten Besuch als Premierminister in den Irak gereist. Er will von Bagdad nach Basra weiterfliegen und dort britische Soldaten und Kommandeure treffen. Auch ein Gespräch mit dem Befehlshaber der US-Streitkräfte im Irak, General David Petraeus, ist geplant.

ler/AP/AFP

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