Kabinenstreit Arnautovic drohen Konsequenzen
Österreicher Arnautovic: Fehlverhalten im Nationalteam
Foto: LEONHARD FOEGER/ REUTERSHamburg - Fliegt er? Oder fliegt er nicht? Sicher ist nur: Österreichs Nationalspieler Marko Arnautovic wird für seine Disziplinlosigkeit im EM-Qualifikationsspiel in der Türkei bestraft. "Trainer Dietmar Constantini überlegt, wie er mit der Situation umgeht. Er hat aber nie gesagt, dass Arnautovic unter ihm nicht mehr für Österreich spielen wird", sagte ÖFB-Sprecher Peter Klinglmüller SPIEGEL ONLINE.
Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, dass Teamchef Didi Constantini Arnautovic aus der Nationalelf werfen will. Sie beruft sich dabei auf die Zeitung "Österreich". Doch dort wird Constantini nur mit den Worten zitiert: "Das nächste Match gegen Deutschland ist in zwei Monaten. Man wird ja sehen, was passiert." Das EM-Qualifikationsspiel der Österreicher gegen die DFB-Auswahl findet am 3. Juni in Wien statt.
Disziplinarische Maßnahmen durch Constantini sind allerdings sehr wahrscheinlich. "Das Verhalten von Arnautovic ist absolut nicht in Ordnung gewesen, das habe ich ihm auch deutlich klargemacht. Die Mitspieler haben ihm ebenfalls die Leviten gelesen", sagte Constantini. Arnautovic selbst spielte den Vorfall herunter: "Es ist nichts Dramatisches passiert."
"Wir wollen hören, was da passiert ist"
Der Stürmer von Werder Bremen hatte nach der 0:2-Niederlage im EM-Qualifikationsspiel in der Türkei seinen Mitspieler Stefan Maierhofer beleidigt. Anlass war ein von Maierhofer in der Schlussphase des Spiels verschossener Elfmeter. Sein Verhalten war nicht in Ordnung, so Klinglmüller, "er hat sich danach aber mehrfach bei den Spielern und beim Trainer dafür entschuldigt."
Arnautovic könnten auch Konsequenzen seitens seines Arbeitgebers Werder Bremen drohen. Manager Klaus Allofs sagte am Donnerstag: "Er vertritt Werder, darum können wir mit seinem Image nicht gut leben." Zunächst hatte Werder Bremen sich noch auf die Seite seines exzentrischen Stürmers gestellt. So sagte Trainer Thomas Schaaf: "Was geschrieben wird, ist völliger Blödsinn." Er hatte Arnautovic zuvor gefragt, was passiert sei. Antwort von Arnautovic: "Nichts."
Doch anscheinend glauben sie ihm in Bremen das nicht. Ganz anders klang es schon, was Allofs nun ankündigte: "Wir werden mit ihm sprechen, wollen hören, was da passiert ist." Auch um seine Zukunft bei Werder Bremen sollte sich Arnautovic Gedanken machen.