Dopingverdacht Astana suspendiert Radprofi Kessler
Hamburg - Bei Kessler wurden am 24. April im belgischen Charleroi bei einer unangemeldeten Kontrolle Spuren von Testosteron entdeckt. Wie das Team Astana mitteilte, habe man heute vom Radsport-Weltverband UCI das Ergebnis der A-Probe erhalten.
Kessler sagte laut einer Pressemitteilung: "Das Ergebnis ist mir unerklärlich. Ich werde sofort eine zweite Untersuchung verlangen." Eine Astana-Pressesprecherin erklärte, dass Kessler fünf Tage Zeit habe, um die B-Probe zu beantragen.
Bis das Ergebnis der zweiten Untersuchung vorliegt, soll Kessler nicht mehr für Astana starten. Der 28-Jährige, der bei der Tour de France im vorigen Jahr eine Etappe gewann, war nach Ablauf der Saison 2006 gemeinsam mit dem Tour-Dritten Andreas Klöden von seinem bisherigen Arbeitgeber T-Mobile zu Astana gewechselt.
Für den von einem kasachischen Mischkonzern gesponserten Rennstall starten mit Klöden und dem Kasachen Alexander Winokurow zwei der Favoriten auf den diesjährigen Toursieg. Kessler war als einer ihrer wichtigsten Helfer fest für die Frankreich-Rundfahrt eingeplant. Vor wenigen Tagen hatte die UCI mitgeteilt, dass mehrere Topfahrer bei unangekündigten Trainingskontrollen anomale Werte aufgewiesen hätten.
Das Astana-Team war in der vergangenen Woche in die Schlagzeilen geraten, weil mehrere Fahrer im Training in neutralen schwarzen Trikots unterwegs waren, um nicht erkannt zu wären. Teamsprecherin Corinne Druey hatte daraufhin erklärt, dass dies lediglich eine Maßnahme gewesen sei, um nicht von Radtouristen belästigt und verfolgt zu werden. Zu den sportlichen Leitern des Rennstalls zählt auch Walter Godefroot, der in den neunziger Jahren das Team Telekom betreute.
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