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French Open Nadals Premiere, Hewitts Abschied

Inselduell auf dem Pariser Center Court: Durch einen Achtelfinal-Sieg über Lleyton Hewitt trifft Rafael Nadal erstmals auf einen Kollegen, der ebenfalls von Mallorca aus die Tennis-Welt eroberte. Bei den Damen kommt es zu einem vorgezogenen Endspiel.
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Paris - Auf dem Weg zum Hattrick bei den French Open hat sich Sandplatzkönig Rafael Nadal ein Duell gegen sein Idol erspielt. Der Spanier setzte gegen den Australier Lleyton Hewitt 6:3, 6:1, 7:6 (7:5) durch und trifft im Viertelfinale nun erstmals bei einem Major auf den neun Jahre älteren Carlos Moya. Der Paris-Champion von 1998 stammt wie Nadal von Mallorca und hat den Weltranglistenzweiten in dessen Anfangszeit auf der ATP-Tour als Mentor begleitet.

Seinen Teil zum Duell der Freunde hatte der 30-jährige Moya mit dem 7:6 (7:5), 6:2, 7:5 im "Duell der alten Männer" über den fünf Jahre älteren Schweden Jonas Björkman geleistet. "Das wird ein wunderbares Match und ein harter Kampf. Wir kennen uns sehr gut", so Moya. Gelernt habe Nadal von ihm nichts, er habe ihm lediglich immer geholfen, "wenn er mich gefragt hat. Und wenn, dann macht er es viel besser als ich", so der frühere Weltranglistenerste über seinen jüngeren Freund. Gegen Björkman machte Moya zum insgesamt vierten Mal in Paris den Einzug in die Runde der letzten Acht perfekt.

Fünfmal haben Nadal und Moya bislang gegeneinander gespielt. Zwar führt Nadal im direkten Vergleich 3:2, doch das Gesetz der Serie spricht für Moya: Denn bisher verließen die beiden den Platz immer abwechselnd als Sieger und zuletzt gewann Nadal 2006 in Rom. Auf dem roten Sand von Roland Garros ist Nadal als Sieger der beiden vergangenen Jahre allerdings noch gänzlich unbezwungen.

Ebenfalls den Sprung in die Runde der letzten Acht schaffte Novak Djokovic, mit 20 Jahren jüngster noch im Turnier verbliebener Spieler. Der Serbe hatte bei seinem 6:3, 6:3, 7:6 (7:1) über den Spanier Fernando Verdasco nur wenige Probleme. Djokovic trifft nun auf den Russen Igor Andrejew, der sich in vier Sätzen gegen Marcos Baghdatis (Zypern) durchsetzte. Djokovic stand bereits im vergangenen Jahr im Viertelfinale von Roland Garros.

Die übrigen Viertelfinalisten waren bereits am Sonntag ermittelt worden. Der Weltranglistenerste Roger Federer aus der Schweiz, der in Paris seinen letzten noch fehlenden Major-Titel gewinnen will, trifft in der Runde der letzten Acht auf den Spanier Tommy Robredo. Außerdem spielt Nikolaj Dawydenko (Russland) gegen den Argentinier Guillermo Canas.

Bei den Damen kommt es morgen auf dem Center Court zu dem mit Spannung erwarteten Viertelfinale zwischen Titelverteidigerin Justine Henin (Belgien) und der French-Open-Siegerin von 2002, Serena Williams (USA). Für viele Beobachter ist das Duell der beiden ungleichen Rivalinnen schon das Endspiel.

"Ich habe nichts zu verlieren", sagte Williams. "Justine ist gut drauf, aber ich fühle mich hier von Tag zu Tag stärker." Die Bilanz von 6:3 Siegen spricht für die extrovertierte Amerikanerin. Auch das letzte Match entschied die 25-Jährige im März im Finale von Key Biscayne auf einem Hartplatz nach der Abwehr von zwei Matchbällen noch mit 0:6, 7:5, 6:3 für sich.

mig/sid/dpa