Vier Tote auf Teneriffa Erneut Menschen von Riesenwellen ins Meer gerissen
Erst vor einem Monat waren mehrere Menschen auf Teneriffa ums Leben gekommen, weil sie von extrem großen Wellen ins Meer gerissen wurden. Nun hat sich dort erneut ein solches Unglück ereignet. Vier Menschen starben.
Erneut sind auf der zu Spanien gehörenden Insel Teneriffa Menschen durch Riesenwellen ums Leben gekommen. Zwei Männer und eine Frau starben nach Angaben der Behörden am Sonntagnachmittag, als solche Wellen das Naturschwimmbecken Isla Cangrejo im Westen der Insel trafen.
Medienberichten zufolge starb später eine weitere Frau, die zunächst noch in ein Krankenhaus geflogen worden war. Nach einer fünften Person, bei der es sich um eine Frau handele, werde weiter gesucht. Unter den Opfern sollen Touristen aus Italien und der Slowakei sein.
Ähnliche Fälle bereits im November
Die Menschen waren offenbar in dem Naturschwimmbecken von den hohen Wellen überrascht worden. Die Wellen stiegen den Angaben zufolge in das durch eine Steinmauer vom offenen Meer getrennte Schwimmareal ein und brandeten gegen umliegende Felsen. Anschließend habe der Sog des ins Meer zurückströmenden Wassers Menschen mitgerissen.
Erst vor einem Monat hatte es ähnliche Fälle gegeben: Am 8. November hatten mehrere Riesenwellen auf Teneriffa zahlreiche Menschen ins Meer gespült - darunter auch Touristen vor allem aus Frankreich. Bei den Zwischenfällen an den Küsten kamen drei Menschen ums Leben. Insgesamt 15 wurden verletzt. Damals traf es mehrere Orte und Strände der Insel, unter anderem Puerto de la Cruz im Norden.
Unterschätzte Gefahr
Riesenwellen sind an den Küsten der Vulkaninsel keine Seltenheit. Auch diesmal hatten die Behörden vor hohen Wellen gewarnt. Die Gefahr wird jedoch leicht unterschätzt, weil hohe Wellen auch bei ruhigem, windstillem Wetter auftreten können. Sie können sich durch weit entfernte Stürme im Atlantik bilden und krachen dann auf die steil aus dem Meer aufsteigenden Kanarischen Inseln.
Laut der Website der kanarischen Regionalregierung ist der Natur-Pool von Isla Cangrejo "ein natürliches Schwimmbecken in einer schönen Ecke der Küste", das dank einer Betonmauer vor Wellen geschützt sei und "einen ruhigen Ort zum Schwimmen und Sonnenbaden für die ganze Familie" biete. Gleichzeitig heißt es auf der Website, bei "Flut und starkem Wellengang muss man besonders vorsichtig sein".
Mit Informationen von Julia Macher, ARD Barcelona