Ein wegen einer Stromsperre dunkles Hochhaus in Kiews Innenstadt.

Krieg gegen die Ukraine Stromausfälle nach massiven russischen Angriffen

Stand: 07.12.2025 10:56 Uhr

In der Ukraine ist das Stromnetz durch massive russische Angriffe so beschädigt, dass die Menschen nur für einen Teil des Tages Licht und Wasser haben. Die Reparaturen werden wohl Wochen dauern. Unterdessen attackiert Russland weiter.

Russland hat die Ukraine in der Nacht wieder massiv aus der Luft angegriffen. Der Luftwaffe zufolge setzte Russland dabei 241 Kampfdrohnen, drei Hyperschallraketen vom Typ "Kinschal" und zwei ballistische Raketen ein. Es seien 65 Drohnentreffer an 14 Orten in der Ukraine festgestellt worden. Abgewehrt wurden demnach 175 Drohnen, zwei "Kinschal"-Raketen und zwei ballistische Raketen.

Der Bürgermeister von Krementschuk, Witalij Malezkyj, teilte mit, Russland habe die Infrastruktur der Industriestadt angegriffen. Strom und Wasser seien ausgefallen. In Krementschuk befindet sich eine der größten Ölraffinerien der Ukraine. Laut dem Militärgouverneur des Gebiets hätten direkte Treffer und herabstürzende Trümmer Brände ausgelöst. Technische Anlagen seien beschädigt worden.

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"Russland attackiert ununterbrochen", Susanne Petersohn, ARD Kiew, zur aktuellen Lage in der Ukraine

tagesschau24, 07.12.2025 11:00 Uhr

Wohl drittschwerster Angriff seit Kriegsbeginn

Bereits in der Nacht auf Samstag hatte ein massiver russischer Luftangriff erneut das Energienetz der Ukraine getroffen. Die nötigen Reparaturen werden dem Versorger Ukrenerho zufolge mehrere Wochen dauern. "Die Lage ist ziemlich schwierig. Wir sprechen tatsächlich nicht über Tage, sondern über Wochen, die eine Wiederherstellung braucht", sagte der Chef des Staatsunternehmens, Witalyj Sajtschenko.

Für die Menschen bedeute dies, dass die Stromsperren statt vier bis acht Stunden nun zwölf bis 16 Stunden dauerten. Dies betreffe die meisten Landesteile, sagte Sajtschenko. Die Abschaltungen bedeuten meistens auch, dass es in den Wohnungen kein Wasser gibt. Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau erneut vor, die ukrainische zivile Infrastruktur zu attackieren.

Ausgehend von der Zählung des US-Instituts CSIS dürfte der Angriff in der Nacht auf Samstag mit 653 Drohnen und 51 Raketen und Marschflugkörpern der bislang drittschwerste Luftangriff seit Beginn des Krieges gewesen sein.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Auch Russland meldet Angriffe

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Sonntag 77 ukrainische Drohnen abgeschossen. Sie seien über sieben Regionen in Süd- und Zentralrussland sowie über der von Russland annektierten Halbinsel Krim zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Infolgedessen sei es zu kleineren Stromausfällen gekommen, rund 250 Anwohner in der Region Rostow seien ohne Strom gewesen.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | tagesschau | 07.12.2025 | 03:30 Uhr, Das Erste | tagesschau | 07.12.2025 | 09:55 Uhr