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Denken Tiere beim Lernen nach?

Ja. Nachgewiesen wurde dies in sog. Umwegversuchen. Dabei kann das Tier ein Ziel nicht auf direktem Weg erreichen, sondern ist gezwungen, einen Umweg zu nehmen. Findet es diesen Weg auf Anhieb, ohne dass es einfach alle Möglichkeiten ausprobiert, so kann man auf Einsicht schließen. Solche gedanklichen Leistungen sind nicht nur von Säugetieren bekannt. Versuchen beispielsweise Kolkraben ein Stück Fleisch zu ergattern, das an einem Bindfaden außerhalb ihrer Reichweite hängt, so können sie dafür Strategien entwickeln, die ebenfalls auf ein Lernen durch Einsicht schließen lassen. Und auch beim intelligentesten Weichtier, dem Kraken, sind erstaunliche Lernleistungen beobachtet worden.

Bei Menschenaffen ist zielgerichtetes Verhalten besonders ausgeprägt. So entwickelten etwa Orang-Utans und Schimpansen in verschiedenen Versuchen die unterschiedlichsten Techniken, um an für sie unerreichbare Bananen heranzukommen. Sie stapelten herumliegende Kisten aufeinander oder steckten mehrere kurze Stöcke zu einem langen Stock zusammen, bis sie das Futter schließlich erreichen konnten. Der Handlungsphase ging dabei immer eine Planungsphase voraus, die sich von ihr deutlich unterschied. Während dieser Phase verhielten sich die Tiere still und schienen sich eingehend in Gedanken mit der Situation zu beschäftigen.

Übrigens: Man hat herausgefunden, dass Tiere Werkzeuge nicht nur nutzen, sondern sogar selbst herstellen. Die britische Biologin Jane Goodall beobachtete 1960 zum ersten Mal, dass Schimpansen in freier Wildbahn nicht nur einen Stock als Werkzeug gebrauchten, um damit nach Termiten zu angeln, sondern dass sie zum Teil die Zweige erst für diesen Zweck brauchbar machten, indem sie gezielt alle Blätter entfernten.

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