Lexikon
Abchạsien
autonome Republik in Georgien, das Schwarzmeerküstenland an der Südseite des Kaukasus; 8660 km2, 232 000 Einwohner, Hauptstadt Suchumi; in tieferen Lagen subtropisch-feucht, in den Tälern und der Küstenniederung Obst- und Ackerbau (Zitrusfrüchte, Wein, Tee, Tabak, Eukalyptus), Seidenraupenzucht, bedeutende Holzwirtschaft; Wärmekraftwerk; Kur- und Badeorte. – Seit dem 15. Jahrhundert setzte die Islamisierung Abchasiens ein. Das unter osmanischem Einfluss stehende Fürstentum wurde 1810 russisches Protektorat. 1864 erfolgte die endgültige Eingliederung in das Zarenreich. Im Zuge der russischen Unterwerfung der Region emigrierten viele Abchasen ins Osmanische Reich. Nach der Oktoberrevolution war Abchasien Bestandteil des bis 1921 unabhängigen Georgiens. 1921 erfolgte die Proklamation der Abchasischen Sozialistischen Sowjetrepublik, die 1931 zur Abchasischen Autonomen Sowjetrepublik innerhalb Georgiens wurde. Nach der von Georgien nicht akzeptierten abchasischen Unabhängigkeitserklärung 1992 kam es zum militärischen Konflikt, der mit einem Waffenstillstand und der Stationierung einer russisch dominierten GUS-Friedenstruppe 1994 beendet wurde. Gleichzeitig entsandten die Vereinten Nationen eine Beobachtermission. Trotzdem blieb die Lage angespannt (weitere militärische Zusammenstöße), da keine Einigung über den endgültigen Status des Gebietes, in dem eigene staatliche Institutionen entstanden, erzielt werden konnte.
Abchasische Autonome Republik: Flüchtlinge
Abchasische Autonome Republik: Flüchtlinge
Flüchtlinge und Verwundete besteigen 1993 ein Flugzeug, das sie aus der Hauptstadt der Abchasischen Autonomen Republik fliegt.
© Corbis/Bettmann/Reuters
Im Zusammenhang mit dem Konflikt in Südossetien 2008 verstärkte Russland seine militärische Präsenz in Abchasien. Gleichzeitig kam es zu bewaffneten Auseindersetzungen zwischen georgischen und abchasischen Einheiten im Kodori-Tal. Die russische Regierung erkannte außerdem die Unabhängigkeit Abchasiens von Georgien an.
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