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Syphilis
Lueschronisch verlaufende, durch den Syphiliserreger Treponema pallidum ausgelöste, meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch Geschlechtsverkehr oder ab dem fünftem Schwangerschaftsmonat über die Plazenta der infizierten Mutter auf das Kind übertragen wird und erfolgreich mit Penicillin behandelt werden kann.
1. Die erworbene Syphilis wird aufgrund der Symptomatik in vier Stadien unterteilt. Ca. drei Wochen nach der Infektion entwickelt sich der sog. Primäraffekt in Form eines kleinen, schmerzlosen, harten, hochinfektiösen Knotens (sog. harter Schanker oder Primärulkus) im Genital- oder Mundbereich mit Anschwellung der regionalen Lymphknoten. Das Sekundärstadium beginnt etwa sieben Wochen nach der Infektion, geht mit ausgeprägtem allgemeinem Krankheitsgefühl, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und einer allgemeinen Lymphknotenschwellung einher. Im weiteren Verlauf kommt es vor allem zu Hautausschlägen (Syphiliden), z. B. an Handtellern und Fußsohlen oder als hochinfektiöse Wucherungen im Genitalbereich (Condylomata lata), evtl. auch zu Erkrankungen anderer Organe, z. B. Hepatitis, Erkrankungen der Hornhaut und der Regenbogenhaut des Auges oder Schädigungen des Herzens. Nach mehreren Wochen bis Monaten klingen die Symptome des Sekundärstadiums ab; die folgende, beschwerdefreie Latenzphase kann Jahre bis Jahrzehnte dauern. Im Rahmen des Tertiärstadiums (Spätsyphilis) bilden sich große Geschwüre an Haut und Schleimhäuten, Granulationsgeschwülste (Gummen) in Knochen, Nasenscheidewand oder Gaumen und Entzündungen der Leber, des Skeletts oder des Herz-Kreislauf-Systems aus. Im Quartärstadium, das bis zu 30 Jahre nach der Infektion auftritt, stehen vor allem Störungen des Zentralnervensystem (Neurosyphilis) im Vordergrund mit fortschreitenden Lähmungen und Zerstörung der grauen Hirnsubstanz.
2. Die angeborene Syphilis wird während der Schwangerschaft auf den Fetus übertragen. Wird die Mutter nicht behandelt, kommt es in 30% der Fälle zu einem Spätabort oder einer Totgeburt. Nach der Geburt entwickelt sich eine sog. Säuglingssyphilis mit Exanthemen vor allem an Handflächen und Fußsohlen, sog. Parrot-Furchen am Mund durch narbige Abheilung von Hautrissen, eitrigem und blutigem Schnupfen durch Befall der Nasenschleimhaut, Leber- und Milzvergrößerung, Lungenentzündung sowie Nieren- und Knochenerkrankungen. Wird die Infektion erst im späten Kindesalter manifest, entwickelt sich die sog. Hutchinson-Trias mit Innenohrschwerhörigkeit, allergischer Reaktion der Hornhaut auf den Erreger (Keratitis parenchymatosa) und Hutchinson-Zähnen mit tonnenförmigen Schneidezähnen, zwischen denen sich halbmondförmige Aussparungen finden.
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