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Geisterbilder am Himmel

Astronomie|Physik • BDW+

26. März 2023

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Kosmische Karambolage: Zwei Galaxienhaufen namens MACS J0416.1–2403 im Sternbild Eridanus sind dabei, zu einem einzigen zu verschmelzen. Das Bild ist die Kombination eines Fotos vom Hubble-Weltraumteleskop im sichtbaren Licht, einer Aufnahme des Millionen Grad Celsius heißen intergalaktischen Gases (blau) vom Chandra-Satelliten im Röntgenbereich sowie der Radiostrahlung (pink), die das VLA-Observatorium (Very Large Array) in New Mexico gemessen hat. Letztere entsteht bei den turbulenten Stoßwellen der intergalaktischen Kollision. Hier in rund fünf Milliarden Lichtjahre Distanz sind etwa eine Billiarde Sonnenmassen an Materie in einem drei Millionen Lichtjahre breiten Bereich konzentriert. Ihre gewaltige Schwerkraft verzerrt und intensiviert das Licht von Galaxien weit im Hintergrund – darunter einige der fernsten überhaupt, die bislang entdeckt wurden. Die Gravitationslinsen-Effekte erzeugten auch Mehrfachbilder der Hintergrund-Galaxien. Das ermöglichte Astronomen eine Kartierung der Verteilung der ominösen Dunklen Materie in MACS J0416.1–2403. Dass Galaxienhaufen hauptsächlich aus einer solchen unsichtbaren Masse bestehen und das Licht ferner Himmelskörper aufspalten können, waren kühne Voraussagen des Schweizer Astronomen Fritz Zwicky in den 1930er-Jahren, die damals kaum jemand ernst genommen hat. © NASA, ESA, CXC, NRAO/AUI/NSF, STScI

Vexierspiele der Schwerkraft – von ultradichten Sternruinen bis zu gigantischen Galaxienhaufen.

von RÜDIGER VAAS

Täuschungen kommen vom Himmel, Irrtümer von uns selbst“, notierte der französische Aphoristiker und Essayist Joseph Joubert einmal. Damals, vor mehr als zwei Jahrhunderten, konnte er noch nichts vom Gravitationslinsen-Effekt wissen. Aber

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