Die Fährstraße 115 liegt an einem Deich, dem Reiherstieg-Hauptdeich im Nordwesten von Wilhelmsburg. Der Deich ist Teil einer 103 Kilometer langen Verteidigungslinie, mit der sich Hamburg gegen Sturmfluten schützt. Dazu gehören Deiche wie der meterhohe Erdwall vor der Fährstraße 115 oder Schutzwände wie die Treppenpromenade zwischen den Landungsbrücken und der Speicherstadt. Da sind weitere 36 Kilometer an Deichen im Hinterland, die die niedrig gelegenen Gebiete um die Gewässer Dove Elbe, Este und Billwerder Bucht schützen sollen, wenn die erste Deichlinie am Elbufer versagt. Und da sind Sperrwerke, Siele, Schöpfwerke, Schleusen, Sandsackhallen – bis zu 30 Millionen Euro jährlich investiert die Stadt in den Ausbau des Hochwasserschutzes. Hamburg liebt das Wasser und hält es sich gleichzeitig vom Leib, als wäre es ein wildes Tier.
Ab 2028 soll neben dem gelben Haus, der Fährstraße 115, der Deich erhöht werden.
© Jakob Börner für DIE ZEIT
Hamburg-Wilhelmsburg: Der Deich kommt, ihr Haus geht
16 Menschen leben in der Fährstraße 115 in Hamburg-Wilhelmsburg. Zusammen wollten sie das Haus kaufen. Bald aber wird es abgerissen – wegen des Klimawandels.