Für viele ist Unpünktlichkeit kein Ausrutscher, sondern Alltag aus Schuldgefühlen, Streit und Versuchen, es doch noch rechtzeitig zu schaffen. Wir haben vier junge Menschen gefragt, warum es so schwer ist, sich zu ändern.
"Meine Unpünktlichkeit begleitet mich schon mein ganzes Leben. Früher war ich oft diejenige, die zum Bus rennen musste, auf die die Lehrer sauer waren, weil ich öfter zu spät kam. Und heute platze ich in der Uni immer noch zu spät in die Vorlesungen.
Besonders zu spät komme ich, wenn keine genaue Uhrzeit ausgemacht ist. Wenn es heißt: 'Ungefähr in einer Stunde treffen.' So war es einmal mit einer Freundin. Ich war noch nicht mal angezogen und sagte ihr: 'Bis gleich.' Sie wartete dann 40 Minuten im Café auf mich und war richtig wütend. Komischerweise bin ich bei meinem Job als Werkstudentin immer pünktlich. Dort weiß ich, dass das schnell zu Problemen führen würde, wenn ich Meetings verpasse. Meine Freund:innen geben mir selten das Gefühl, dass sie das Zuspätkommen stört. Wahrscheinlich mache ich mir da aber auch weniger Gedanken, weil ich keine People-Pleaserin bin.