
LTI – Lingua Tertii Imperii nannte der Romanist Victor Klemperer sein 1947 erschienenes Werk über die Sprache des Nationalsozialismus. Mit dem Titel verwies er auf ein zentrales linguistisches Merkmal, das ihm während der Jahre des „Dritten Reiches“ auffiel: die inflationäre Verwendung von Abkürzungen wie BDM, HJ oder KdF. In seinem „Notizbuch eines Philologen“ hielt Klemperer zahlreiche weitere Charakteristika der NS-Sprache fest. Doch LTI ist kein Lexikon im klassischen Sinne, sondern eine Sammlung ethnografischer Beobachtungen und sprachkritischer Reflexionen. In einer neuen Ausgabe von Zu Gast bei L.I.S.A. haben wir mit Dr. Nicolas Berg (Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow) und Dr. Jan-Holger Kirsch (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) über Klemperers Sprachkritik und die Korruption der Sprache in der Diktatur gesprochen.





























































































































