Eine SMS vom Paketdienst, eine Zahlungsaufforderung vom angeblichen Bankberater oder ein verdächtiger Hilferuf im Messenger – digitale Betrugsversuche sind heute Alltag.

In den letzten zwölf Monaten waren fast zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) mit Phishing-Versuchen konfrontiert. Die Täter nutzen längst alle Kommunikationskanäle, um Nutzerdaten zu erbeuten – und KI-generierte Nachrichten sorgen für zusätzliche Verunsicherung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der E-Mail-Anbieter GMX und WEB.DE.

Phishing ist heute kein reines E-Mail-Phänomen mehr. Neben E-Mails (47 Prozent) nennen die Befragten auch Telefonanrufe (26 Prozent), SMS (23 Prozent), Messenger-Dienste (14 Prozent) und soziale Netzwerke (10 Prozent) als Kanäle für Betrugsversuche.

"Wir erleben eine neue Phase digitaler Kriminalität. Phishing erreicht uns heute über alle Kanäle."

Michael Hagenau, Geschäftsführer GMX und WEB.DE

Die Maschen ähneln sich dabei auffällig. Am häufigsten treten Paketbenachrichtigungen (33 Prozent), Gewinnspielerfolge (27 Prozent) und Konto- oder Zahlungswarnungen (26 Prozent) auf. Auch falsche Supportanrufe (16 Prozent) und Fake-Profile in sozialen Netzwerken (12 Prozent) gehören zum Repertoire der Täter.

"Wir erleben eine neue Phase digitaler Kriminalität. Phishing erreicht uns heute über alle Kanäle – und Künstliche Intelligenz verschleiert Betrugsversuche zunehmend perfekt. Entscheidend ist, die Muster hinter den Angriffen zu erkennen: emotionaler Druck und vorgetäuschtes Vertrauen. Wer das durchschaut, kann sich wirksam schützen", sagt Michael Hagenau, Geschäftsführer von GMX und WEB.DE.

Sinkendes Vertrauen in digitale Kanäle

Der ständige Betrugsdruck bleibt nicht ohne Folgen: Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) gibt an, dass ihr Vertrauen in digitale Kanäle in den vergangenen zwölf Monaten abgenommen hat. 38 Prozent verhalten sich seitdem vorsichtiger, 15 Prozent meiden sogar bestimmte Anbieter oder Plattformen. Die größten Sorgen gelten Identitätsdiebstählen und finanziellen Schäden (je 62 Prozent), gefolgt von Schad-Software (48 Prozent) und dem Verkauf persönlicher Daten im Darknet (38Prozent).

Sorge vor KI als Phishing-Booster

Künstliche Intelligenz sorgt für zusätzliche Verunsicherung: ChatGPT, Gemini oder CoPilot können Sprache täuschend echt nachahmen und so auch Phishing-Nachrichten überzeugender gestalten. Dementsprechend machen sich vier von zehn Befragten (40 Prozent) große (21 Prozent) oder sogar sehr große (19 Prozent) Sorgen, künftig auf KI-gestützte Betrugsversuche hereinzufallen.

Wachsamkeit, starke Passwörter und 2FA

Trotz der Bedrohung reagieren viele Nutzer besonnen, indem sie verdächtige Nachrichten kritisch prüfen (58 Prozent) und Absenderdaten kontrollieren (49 Prozent). 47 Prozent halten ihre Software aktuell, 46 Prozent setzen auf starke Passwörter, und 43 Prozent nutzen bei wichtigen Konten eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).

Über die Studie

  • Die repräsentative Online-Befragung wurde von YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von GMX und WEB.DE durchgeführt. Befragt wurden im Zeitraum 31. Oktober bis 2. November 2025 insgesamt 2.001 Personen ab 18 Jahren. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung.

Über WEB.DE und GMX

  • WEB.DE und GMX sind mit rund 38 Millionen aktiven Nutzern die beiden führenden E-Mail-Anbieter im DACH-Raum. Gemeinsam verfügen sie über einen Marktanteil von rund 50 Prozent der deutschen E-Mail-Postfächer. WEB.DE und GMX bieten privaten und professionellen Nutzern leistungsstarke, innovative Mail- und Cloud-Lösungen für die digitale Kommunikation. Als netID-Account-Anbieter stellen sie einen sicheren und universellen Login für zahlreiche Internet-Angebote bereit. Die beiden Marken stehen als Gründungsmitglieder der Initiative "E-Mail made in Germany" für hohe Produktqualität mit deutschen Sicherheits- und Datenschutz-Standards.