Schon allein der Duft von Speck oder Pommes während der Schwangerschaft kann das Risiko für Übergewicht beim Nachwuchs dramatisch erhöhen. Das Gehirn der Babys verändert sich wie bei fettleibigen Erwachsenen, wie ein Forschungsteam herausfand.
Nicht nur, was werdende Mütter essen, wirkt sich auf die Gesundheit der Babys aus – sondern auch Gerüche. Forschende des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung zeigten in einer Studie, dass der Duft von Speck, Pommes und anderen fettreichen Speisen ausreicht, um die Gesundheit der Kinder langfristig zu beeinträchtigen.
Studie mit Mäusen
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Nature Metabolism" veröffentlicht. Demnach blieben schwangere Mäuse, die eine gesunde, fettarme Diät mit Speckgeschmack erhielten, selbst schlank und gesund. Ihre Nachkommen jedoch entwickelten bei fettreicher Ernährung im Erwachsenenalter deutlich stärkere Fettleibigkeit und Insulinresistenz als Kontrolltiere.
Um die Geruchs- von den Nährstoffeffekten zu trennen, entwickelten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine raffinierte Methode: Sie versetzten normale Mäusenahrung mit künstlichen Speckaromen, ohne Kaloriengehalt oder Nährstoffzusammensetzung zu verändern. "Das Gehirn der Nachkommen ähnelte dem von übergewichtigen Mäusen, einfach weil ihre Mütter gesunde Nahrung zu sich genommen hatten, die nach fettiger Nahrung roch", erklärt Autorin Laura Casanueva Reimon.
Was die Ergebnisse für Menschen bedeuten
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Gerüche, denen Föten und Neugeborene ausgesetzt sind, ihre Gesundheit im späteren Leben unabhängig von der Gesundheit ihrer Mutter beeinflussen könnten", wird Sophie Steculorum, Leiterin der Studie, zitiert. Bisher war die gängige Annahme, dass Kinder übergewichtiger Mütter ein erhöhtes Risiko für Übergewicht haben.
Die Studienautoren betonen aber, dass die Mütter in diesen Experimenten die fettig riechenden Lebensmittel auch zu sich nehmen mussten – die bloße Anwesenheit des Geruchs allein habe nicht zu Fettleibigkeit bei den Nachkommen geführt.
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Was sich aus den Ergebnissen folgern lässt: Selbst schlanke, gesunde Mütter könnten das Risiko für Übergewicht ihrer Kinder erhöhen, wenn sie regelmäßig stark aromatisierte, fettähnlich riechende Lebensmittel konsumieren. Denn für ihre Untersuchung nutzten die Forschenden unter anderem verschiedene Aromastoffe, die auch als Lebensmittelzusatzstoffe verwendet werden. Das könnte erklären, warum auch Kinder normalgewichtiger Mütter ein erhöhtes Adipositas-Risiko haben können. (bearbeitet von sbi)
Verwendete Quellen
- nature.com: Fat sensory cues in early life program central response to food and obesity
- idw-online.de: Geruch fettiger Lebensmittel während der Schwangerschaft fördert Fettleibigkeit in der nächsten Generation
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