- Was sind die größten Fragen der Menschheit? Sie haben uns Ihre drängendsten Fragen geliefert.
- Am Dienstag haben die Biologin Anna Müllner, die Planetenforscherin Ludmila Carone und die Zoologin Bettina Wurche die Frage diskutiert: Woher kommt alles Leben? Scrollen Sie runter bis zum Anfang.
- ZEIT ONLINE, das Wissenschaftsmagazin Spektrum und SciLogs geben Antworten auf fünf große Fragen.
- Gestartet sind wir am Montag mit der Frage: Warum gibt es das Universum?
- Die Auswahl der Fragen beruht auf den Einsendungen unserer Leser. 1.500 haben uns ihre Fragen an die Wissenschaft geschickt.
- Wissenschaftsblogger diskutieren eine Woche lang in unserem Liveblog.
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Unsere Serienseite zu den großen Fragen finden Sie hier.
Alina Schadwinkel
Eine Frage zum Schluss – wie passend. Wir sind nun tatsächlich am Ende unserer Diskussion angelangt. Heute ging es um die große Frage: Woher kommt alles Leben? Sie hat uns in den vergangenen Stunden von der Ursuppe bis zu unterirdischen Ozeanen auf fernen Monden geführt. Vielen Dank Ludmila Carone, Bettina Wurche und Anna Müllner für das Gespräch!
Morgen um 12 Uhr diskutieren die SciLogs-Blogger Stephan Schleim, Christian Hoppe, Leonie Seng und Karin Schumacher auf ZEIT ONLINE die dritte große Frage: Was ist Bewusstsein?
Bettina Wurche
Das kann schon sein.
Ich halte es aber für eher unwahrscheinlich. Schließlich sind Populationen von Homo sapiens auf der ganzen Welt verstreut.
Wahrscheinlicher ist, dass einzelne Populationen dezimiert oder ausgelöscht werden, eventuell könnten etwa durch atomare oder Klimakatastrophen
Landstriche oder Kontinente unbewohnbar werden.
Vielleicht ist das auch eher eine philosophische Frage?
Ludmila Carone
Der Mensch ist sehr anpassungsfähig. Ich denke also schon, dass wir irgendwie überleben werden – zunächst. Dennoch wird der Mensch also solches irgendwann zwangsläufig verschwinden. Die Evolution macht auch vor dem Menschen nicht halt. Unsere Art wird dann in eine oder mehrere andere Arten übergehen. Das ist der Kreislauf des Lebens – und auch gar nicht schlimm, wie ich finde.
Bettina Wurche
Ja, so ein Erstkontakt ist wirklich eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Die Entfernungen in Raum und Zeit sprechen dagegen.
Alina Schadwinkel
Falls es nicht Außerirdische sind, die uns zerstören – wird sich der Mensch dann selbst vernichten? Die Frage treibt viele Leser laut unserer Umfrage um.
Bettina Wurche
Ich würde empfehlen, die Füße still zu halten!
Ludmila Carone
Zu dem Thema gibt es eine unfassbar spannende Science-Fiction-Roman-Trilogie: Die drei Sonnen von Liu Cixin. Die Frage ist spannend und nicht so einfach zu beantworten, würde ich sagen.
Vor allem sollte man sich aber auch vor Augen halten, dass es auf der Erde unvorstellbar lange gedauert hat, bis sich eine Form von Leben entwickelte, die sich diese Frage überhaupt erst stellen kann. Das wird woanders kaum anders sein.
Die Tiefe der Zeit ist da ein wenig unser Feind. Und auch die Tiefe des Raumes. Es dauert nun mal ne ganze Weile, bis Nachrichten auf anderen Planeten ankommen.
Vor allem sollte man sich aber auch vor Augen halten, dass es auf der Erde unvorstellbar lange gedauert hat, bis sich eine Form von Leben entwickelte, die sich diese Frage überhaupt erst stellen kann. Das wird woanders kaum anders sein.
Die Tiefe der Zeit ist da ein wenig unser Feind. Und auch die Tiefe des Raumes. Es dauert nun mal ne ganze Weile, bis Nachrichten auf anderen Planeten ankommen.
Bettina Wurche
Eine ganz schön schwierige Frage. Wenn ich mir so angucke, wie aggressiv wir auf der Erde miteinander umgehen, würde ich befürchten, dass auch Aliens so agieren könnten. Und wenn sie die technischen Voraussetzungen haben, zu uns Kontakt aufzunehmen und uns zu besuchen, würde ich befürchten, dass sie uns technisch extrem überlegen sein dürften.
Alina Schadwinkel
Irgendwo im Universum gibt es eine Form von Außerirdischen – das sagen fast alle Wissenschaftler. Vehement diskutiert wird allerdings, ob man gezielt nach intelligenten Aliens suchen sollte oder nur Ausschau hält. Doug Vakoch will ins All hinausschreien, um sie zu finden, wie wir schon auf ZEIT ONLINE berichtet haben. Was sagen Sie, liebe Blogger: Rufen oder Schweigen?
Bettina Wurche
Dann haben wir natürlich natürlich ganzen fremdartigen Ökosysteme, die sich chemotroph – von Schwefel! – ernähren und erst seit 1978 entdeckt wurden.
Ich sehe da schon auf der Erde viel Spielraum für extreme Lebensräume, die mit Hoffnung für außerirdisches Leben geben.
Ich sehe da schon auf der Erde viel Spielraum für extreme Lebensräume, die mit Hoffnung für außerirdisches Leben geben.
Bettina Wurche
Eine dieser Zufallsentdeckungen am Boden der Antarktis macht aus einem toten Wal eine Oase – dazu hatte ich auf meertext geschrieben: Critters fressen Wale.
Ludmila Carone
Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass sich auf den TRAPPIST-1 Planeten nicht unbedingt die Notwendigkeit ergibt, umherziehen zu müssen. Jahreszeiten gäbe es ja nicht, von daher auch keine Zugvögel. Vielleicht wäre das Leben dort viel stationärer.
Bettina Wurche
Ozeane sind mitnichten vollständige Wüsten, sondern Ansammlungen von Mikrohabitaten. Erst mal haben wir da die Grenzschicht zwischen Eis und Ozean, da wimmelt es in der Antarktis von Leben. Dann haben wir auf Europa die Schlote, in denen der Ozean, bewegt durch die starken Tiden, auf- und abschwappt. Lauter wunderbare Grenzfläche mit vielen Nischen.
Dann dürften sich die Abgase der potentiellen Smoker – dort tritt Magma aus – am Meeresgrund weit als Fahnen in die Wassersäule ziehen. Auch das sind wieder Grenzflächen zwischen verschiedenen Wasserkörpern. Auch die scheinbar leeren Ozeane der Erde sind reich besiedelt von driftender Fauna, über die wir immer noch sehr wenig wissen. Ich bin da nicht ganz so negativ.
Ludmila Carone
Na, das hoffe ich doch.
Alina Schadwinkel
Heißt also, andernorts würden sich tatsächlich andere Entwicklungen des Lebens beobachten lassen? Es würde gar Leben entstehen, wie wir es bislang überhaupt nicht kennen?