Ob ein Hund zubeißt oder nicht kann natürlich verschiedene Auslöser haben. Verschiedene Studien legen aber nahe, dass einige Menschen tatsächlich eher gebissen werden als andere. Wer zum Beispiel zu Ängstlichkeit oder Depressionen neigt, hat ein höheres Hundebiss-Risiko.
Mit dem Spruch "Hunde riechen, wenn Du Angst hast" sind wohl die meisten Kinder groß geworden. Und hatten aus lauter Angst, Angst zu haben, gleich doppelt so viel Muffensausen. Zurecht?
Dass an der Annahme, Hunde würden vor allem ängstliche Menschen beißen, tatsächlich etwas dran sein könnte, legt eine britische Studie nahe.
Bereits 2018 untersuchten die Forscher der University of Liverpool, wie häufig Menschen von Hunde gebissen wurden, und welche Faktoren diese Vorfälle beeinflussen. Dafür befragten sie 694 Menschen unter anderem danach, ob sie schon einmal von einem Hund gebissen wurden, ob sie einen Hund besitzen, sowie zu ihrer Demographie, Gesundheit und Persönlichkeit.
Ängstlichkeit und Depressionen sind Risikofaktoren für Hundebisse
Das Ergebnis: Männer wurden mit einer 1,8 mal größeren Wahrscheinlichkeit von Hunden gebissen als Frauen. Hundebesitzer hatten ein 3,3-fach höheres Risiko als Menschen ohne eigenen Hund. Und in den meisten Fällen wurden Menschen von einem Hund gebissen, den sie zuvor noch nie getroffen hatten.
Besonders spannend waren aber auch die Einflüsse der Persönlichkeit auf die Wahrscheinlichkeit, gebissen zu werden. Denn wenn die Befragten bei der emotionalen Stabilität höher abschnitten, hatten sie ein geringeres Risiko, schonmal von einem Hund gebissen worden zu sein. Wer dagegen zu Ängstlichkeit, Unsicherheit oder Depressionen neigt, wird eher gebissen.
Eine andere Studie hat bereits 2012 ergeben, dass Menschen mit psychischen Störungen ebenfalls ein höheres Risiko dafür haben, ernste Bissverletzungen durch Hunde zu erleiden.
Warum beißen Hunde Kinder?
Übrigens sind auch Kinder besonders gefährdet: Immer wieder gibt es Schlagzeilen von Hunden, die Kinder zum Teil krankenhausreif gebissen haben. Besonders häufig von Hundebissen betroffen sind Auswertungen zufolge die Altersgruppen der unter Zwei- sowie Neun- bis Zwölfjährigen.
Anders als die Erwachsenen werden Kinder häufiger von ihren Familienhunden gebissen. Und meistens schnappen die Vierbeiner zu, wenn sie ihr Futter verteidigen wollen.
Bei Kindern scheint aber eher ihr Verhalten der Auslöser für Hundebisse zu sein als ihre Persönlichkeit – zudem fehlt ihnen häufig die Fähigkeit, ängstliches Verhalten bei Hunden zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Außerdem zeigen sich Kinder, die weniger schüchtern sind, risikobereiter im Umgang mit Hunden, und könnten sich dadurch schneller in gefährlichere Situationen bringen.
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Die Forscher aus Großbritannien sind sich einig: Über die Gründe, warum Hunde Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen eher beißen, müsse weiter geforscht werden. Denn letztendlich könnten die Ergebnisse helfen, Hundebisse in Zukunft zu vermeiden.0 © Deine Tierwelt