Krisen-AKW Verstrahlte Techniker
Tepco-Arbeiter auf der Atom-Ruine Fukushima I: Japanische Ärzte haben dazu aufgerufen, den Technikern, die seit Wochen gegen das nukleare Desaster ankämpfen, Stammzellen für eine mögliche Krebsbehandlung zu entnehmen.
Noch kann keiner sagen, wie hoch das Krebsrisiko für die verzweifelten Arbeiter in Fukushima I wirklich ist. Klar aber ist, dass "jedes Quentchen schadet", wie es der Leiter des Otto-Hug Strahleninstituts in München formuliert hat.
Die Strahlenbelastung, der die Techniker ausgesetzt sind, ist mitunter sehr hoch. Vor einiger Zeit hatte es im havarierten AKW einen dramatischen Zwischenfall gegeben: Drei Arbeiter waren mit hochradioaktivem Wasser aus Reaktor 2 in Berühung gekommen. Dabei zogen sie sich Verbrennungen zu.
Am 15. März setzte die japanische Regierung die Grenzwerte für die Tepco-Techniker von 100 auf 250 Millisievert pro Jahr nach oben. Zum Vergleich: Die natürliche Strahlenbelastung in Japan beträgt jährlich 2,4 Millisievert.
Provisorische Wassertanks für kontaminiertes Wasser: Insgesamt muss Tepco rund 60 Millionen Liter radioaktives Wasser entsorgen. Ein riesiges Stahlfloß ist auf dem Weg nach Fukushima.
Am Dienstag hatten Arbeiter erstmals eine Wasserprobe aus dem Abklingbecken entnommen. Keine triviale Aufgabe, denn das Wasser ist höchstwahrscheinlich stark radioaktiv kontaminiert.
Um an das Becken in den oberen Etagen des Gebäudes zu gelangen, nutzen die Techniker einen 62 Meter langen Pumpenarm. Daran befestigten sie einen Spezialbehälter und fischten so die Probe aus dem frei liegenden Bassin.
Trümmerhaufen Fukushima I: Der zerstörte Reaktor 3 aus nächster Nähe.
Feuerwehrwagen am havarierten AKW Fukushima I: Große Sorgen bereitet dem Betreiber Tepco die Lage in Reaktor 4.
Transporter für abgebrannte Brennstäbe: In dem Katastrophen-AKW Fukushima müssen die Tepco-Arbeiter das Problem dringend lösen: Die Abklingbecken in Reaktor 4 wurden durch das Unglück beschädigt. Deshalb liegen die verbrauchten Brennstäbe teilweise frei.
Atomruine: Nach wie vor versuchen die Tepco-Arbeiter verzweifelt, die Reaktoren unter Kontrolle zu bringen.
Doch das Ausmaß der Zerstörung ist immens. Es gibt viele Baustellen auf Fukushima I.
Nach wie vor ist es das oberste Ziel des Betreibers, sämtliche Brennelemente, die auf dem AKW-Gelände gelagert sind, stetig zu kühlen.
Um eine mögliche Wasserstoffexplosion in Reaktor 1 zu verhindern, füllen Arbeiter zudem weiter Stickstoff ein.
Riesenpumpe am Krisen-Reaktor 4 in Fukushima: Der Pumpenhersteller Putzmeister hat Betonpumpen an den Unglücksort geschickt. Seit März sind sie dort im Einsatz. Mit den bis zu 70 Meter langen Armen kann flüssiger Beton oder Wasser auf die Meiler gespritzt werden.
Tepco-Männer bei den Arbeiten an der Atomruine: Die riesige Stahlbarriere soll die Strahlung aus dem radioaktiv kontaminierten Wasser abschirmen.
Küste bei Namie, sechs Kilometer vom Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi entfernt: Die Evakuierungszone rund um den Unglücksreaktor Fukushima könnte aus Sicht des japanischen Ministerpräsidenten Naoto Kan für die nächsten 20 Jahre unbewohnbar bleiben.
Reaktoren 3 (links) und 4 (rechts, Aufnahme vom 24. März): Am 12. April hat Japan das Unglück in der höchsten Gefahrenstufe 7 und damit so schwerwiegend wie den Super-GAU in Tschernobyl vor 25 Jahren eingeordnet.
Der GAU in Raten: Das Atomkraftwerk Fukushima I (Daiichi), hier auf einem Foto vom 21. März.
Arbeiten zur Kühlung der Reaktoren: Nach Angaben der japanischen Atomaufsicht haben Arbeiter begonnen, radioaktiv kontaminiertes Wasser aus dem zerstörten Reaktor 2 abzupumpen.