Pankow im Palast der Republik Skandal im Sperrbezirk
Die Band Pankow im Palast der Republik: "Es könnte vielleicht etwas Subversives geschehen", vermutete der Autor.
Verbote gab es immer: Der Grafiker Bernd Scheubert, der nicht nur für Pankow Platten-Cover und Poster entwarf, erhielt nach einer großen Aktion des Ministeriums für Staatssicherheit gegen jugendliche Punks in der DDR Berufsverbot.
Nicht "immer lieb": André Herzberg rebellierte. Sein Vater dagegen, schreibt der Pankow-Sänger in seinem Roman "Alle Nähe fern", war "ein linientreuer, bis zur Selbstverleugnung orthodoxer Kommunist".
Sonderzug nach Pankow: Am 12. November 1989, nur drei Tage nach dem Fall der Mauer, treten Udo Lindenberg und die Band Pankow beim ersten deutsch-deutschen Rockkonzert in der West-Berliner Deutschlandhalle auf.
Autogrammkarte der Band: Zu DDR-Zeiten war Pankow eine der bekanntesten Bands der Republik. "Wir finden es unheimlich bedrückend", sagen sie 1983 im Interview, "dass zu wenig Leute den Mut haben, gegen das, was sie stört, vorzugehen und einfach aktiver zu leben."
Eintrittskarte zum Konzert: Am 2. September 1988 präsentierte Pankow im Volkspark Friedrichshain "Aufruhr in den Augen", das letzte in der DDR produzierte Album der Band. Das bekannteste Lied der Platte, "Langeweile", durfte zeitweise wegen provokanter Zeilen nicht im Radio der DDR gespielt werden.
Zu lange die alten Männer verehrt: 1988 traf Pankow auf das Orchester der Roten Armee. Da war Gorbatschow schon eine Provokation für die alten Männer der SED.
Erhoben ihre Stimme: Im Herbst 1989 unterzeichneten die Bandmitglieder eine Resolution von Rockmusikern und Liedermachern, die Veränderungen in der DDR verlangten. Im Oktober 1989 beteiligte sich Pankow am "Konzert gegen Gewalt" vor 2000 Besuchern in der Ost-Berliner Erlöserkirche.
Pankow heute: 2011 nahm die Band zum 30-jährigen Bestehen das Album "Neuer Tag in Pankow" auf und tourte damit durch Ostdeutschland. Mit dabei: Jürgen Ehle, André Herzberg (vorne rechts), Kulle Dziuk, Stefan Dohanetz und Ingo York als Gast-Bassist.
"West"-Journalist Peter Wensierski: Akkreditiert für das Konzert im Palast der Republik hatte ihn das Außenministerium der DDR. Vor Ort wurde er von smarten Herren diskret darum gebeten, ihnen durch eine kaum sichtbare Tür in einen verborgenen Kontrollraum zu folgen.