Gadgets für Spione Schuss statt Kuss
Rot? Tot! Wenn eine charmante KGB-Agentin sich "nur nochmal die Lippen nachziehen" wollte, konnte es für das arme Opfer bereits zu spät sein. Jedenfalls dann, wenn sie dieses tödliche Schminkutensil verwendete. Statt rotem Lippenstift kam nämlich ein 4,5-Millimeter-Projektil aus der Öffnung.
Die Fotos wurden vom
International Spy Museum
zur Verfügung gestellt.
Schuss aus dem Handschuh: Diese gerissene Agentenausstattung hatte es nicht in sich, dafür aber an sich - eine Pistole. Entwickelt wurde sie von der US Navy während des Zweiten Weltkriegs. Der Träger musste den Handschuh nicht mal ausziehen, um seine tödliche Wirkung zu erzielen. Es reichte ein Hand-Schlag: Um die Waffe abzufeuern, musste der Kolben gegen das Opfer gedrückt werden, dann löste sich der Schuss.
Durchschuss statt Durchblick: In der Kategorie "hinterhältige Tötungsinstrumente" nimmt diese Taschenlampe sicher einen Spitzenplatz ein. Mittels zweier Schüsse ließ sich das Licht jedes Gegners ausknipsen.
Schlüssel des Spionage-Erfolgs: An diesem Schlüsselbund ist kein Designanhänger befestigt, sondern eine Kamera
Spionage aus der Vogelperspektive: Kameras waren ein dringend benötigtes Mittel der Feindaufklärung - aber wie sollte man beim abgeschotteten Gegner fotografieren, ohne aufzufallen? Geheimdienste und Armeen nutzten schon im Zweiten Weltkrieg Kameras, die an Tauben befestigt waren und Fotos schossen. Ein weiterer Vorteil der tierischen Spione: Das Leben von Piloten wurde nicht gefährdet.
Knopf-Kamera: Dieses modische Accessoire war etwas für den eleganten Agenten der Siebziger. Im Knopf von Mantel oder Sakko hatte der russische KGB eine Kameralinse versteckt, die ganz unauffällig Fotos von der Umgebung machen konnte. Zum Knipsen musste der Mantelträger nur einen Knopf drücken, der in der Tasche versteckt war. Unauffälliger ging es kaum - es sei denn, der Agent lief in dieser Montur auch im Hochsommer herum.
Kamera im Aktenkoffer: Nicht nur CIA und KGB gehörten der Geheimdienstweltspitze an, auch die DDR-Staatssicherheit heckte immer wieder neue Utensilien für die Ausstattung ihrer Agenten aus. Dieser Aktenkoffer enthielt beispielsweise eine Hightech-Kamera.
Klein, aber fein: Ein Tonbandgerät der CIA, das in jede Jackentasche passte
Tragbarer Rekorder: Diese Tasche war in den sechziger und siebziger Jahren nicht nur bei Lehrern, Bankangestellten oder Anwälten beliebt, sondern auch bei Geheimdiensten. Die stabile Form verbarg geschickt den Inhalt, der auf jeden Fall geheim bleiben sollte - ein Aufnahmegerät.
Sender im Schuh: Ein Klassiker ist dieser kleine Sender, der im Absatz eines Herrenschuhs versteckt wurde. Natürlich ohne, dass der Träger es bemerkte. In keinem Agentenfilm darf dieser Trick fehlen - und kein Geheimdienst verzichtete auf ihn. Das Beispiel stammt vom berüchtigten rumänischen Geheimdienst Securitate, der damit in den sechziger und siebziger Jahren US-amerikanische Diplomaten aushorchte.
Kleiner Punkt, ganz groß: Mikropunkte waren immer ein beliebtes Mittel von Geheimdiensten, Nachrichten für die Konkurrenz oder den gemeinen Bürger unsichtbar zu machen. Bis auf die Größe von einem Millimeter wurden die Botschaften geschrumpft und erst mit Hilfe einer speziellen Lupe lesbar.
Spiel mit dem Feuer: Wer als Agent Raucher war, hatte immer schon Vorteile. Es gab Aschenbecher-Verstecke - und diese Kamera, die die CIA in ein Feuerzeug montiert hatte.
Bombenversteck: Diese Feldflasche hatte es in sich. Schon im Zweiten Weltkrieg wurde sie von US-Geheimdienstlern entwickelt, um Sprengstoff zu verstecken und zu zünden. Anstatt den Durst zu löschen sorgte sie so im besten Fall für verbrannte Erde hinter feindlichen Linien.
Die Masche mit der Asche: Mindestens so kreativ wie beim Töten und Ausspähen waren die Geheimdienste auch bei der Entwicklung von Verstecken. Nahezu jeder Alltagsgegenstand kam in Frage, um darin Nachrichten, Kameras, Mikrofilmrollen oder Sender zu lagern. Ob Aschenbecher...
...oder Rasierschaumdosen - schier unendlich waren die Möglichkeiten, Geheimnisse zu bewahren. Sogar...
...Manschetten waren nicht zu klein, um darin nicht winzige Botschaften zu transportieren.
Toter Briefkasten: Was wie ein harmloser Stift aussieht, ist ein sogenannter "toter Briefkasten". Dieser feste Bestandteil der Krimiliteratur wurde nicht nur im Kalten Krieg in allen möglichen Formen als Kommunikationsmittel genutzt. Das Prinzip war denkbar einfach: Nur Sender und Empfänger war die Funktion eines Ortes oder eines Gegenstandes als Briefkasten bekannt. Überbracht wurden darin zum Beispiel Nachrichten oder Filmrollen.
Am Puls der Zeit: Zur Standardausrüstung eines guten Spions gehörte in Ost und West jahrzehntelang die richtige Uhr. Sie sollte edel aussehen, die Zeit musste sie nicht anzeigen - sie fungierte als Mikrofon. Mittels eines Kabels war sie mit einem Aufnahmegerät in der Tasche verbunden.
Wanzen: Nicht umsonst sind die bekanntesten und beliebtesten Abhörmittel der Geheimdienste nach unangenehmem Getier benannt. Klein, schwer zu finden und im Zweifel mit ekligen Folgen für den Ausspionierten machten sich Wanzen perfekt für jede Abhöraktion. Ob unter der Tapete, in der Muschel von Telefonhörern oder unter der Türschwelle - überall konnten sich diese Plagegeister verstecken.
Kompass im Knopf: Wirklich hilfreich für den nach Orientierung suchenden Agenten war dieser Hosenknopf. Die zwei Punkte des improvisierten Kompasses zeigten Norden an, der eine Punkt Süden.
Für Spione in Not: Milchpulver und Traubenzucker, Pflaster, dazu ein kleiner Verbandskasten - sollte der Agent einmal fliehen müssen, war er mit diesem Koffer zumindest für einige Tage überlebensfähig. Um sich zu befreien, standen den CIA-Geheimen auch wahre Supermesser zur Verfügung. Damit...
...ließen sich wahlweise Schlösser knacken, dünne Rohre durchschneiden oder -feilen. Natürlich konnte der Agent damit auch Brote schmieren oder unliebsame Wachpersonen ausschalten.