Nürnbergs Sportchef Bader Elf Trainer, wenig Erfolge
Martin Bader war das Gesicht des Nürnberger Aufschwungs - nun ist er das der Krise. Viele ehemalige Trainer des "Clubs" zweifeln bis heute an der Fachkompetenz des 47-jährigen Sportökonomen. Elf Trainer hat er bislang beim Klub kommen und gehen gesehen.
Als Martin Bader den Posten des Sportdirektors am 1. Januar 2004 übernahm, trainierte Wolfgang Wolf den "Club". Ihm war zuvor der Aufstieg in die Bundesliga geglückt. Im Schnitt holte der 57-Jährige 1,31 Punkte pro Spiel. Zu wenig: Nach einem 1:4 beim FSV Mainz 05 im Oktober 2005 musste Wolf gehen. 89 Spiele saß er in Nürnberg auf der Trainerbank.
Wenig besser erging es Hans Meyer, der den 1. FC anschließend übernahm. Der Kulttrainer kam immerhin auf 91 Spiele. Trotz des Erfolgs im DFB-Pokal ein Jahr zuvor musste Meyer nach dem 19. Spieltag der Saison 2007/2008 nach einem 1:1 gegen Hansa Rostock gehen.
Ein klassisches Missverständnis war dann die Verpflichtung von Thomas von Heesen. Lediglich ein halbes Jahr war der 53-Jährige bei den Franken im Amt. Seine Bilanz war erschreckend: Fünf Siege, acht Unentschieden, sieben Niederlagen, 1,1 Punkte im Schnitt. Nach einer 1:2-Niederlage am zweiten Spieltag der Saison 2008/2009 erklärte von Heesen seinen Rücktritt.
Sein damaliger Co-Trainer Michael Oenning übernahm das Amt des Cheftrainers. Dem 49-Jährigen gelang auf Anhieb der Aufstieg in die Bundesliga. Dort feierte sein Team jedoch kaum noch Erfolgserlebnisse. Nach vier Niederlagen in Serie (0:12 Tore) wurde Oenning am 20. Dezember 2009 von Bader beurlaubt.
Kurz darauf versuchte Dieter Hecking sein Glück in Nürnberg. Nach dem Beinahe-Abstieg im Mai 2010 gelang es Hecking, das Team in den darauffolgenden Jahren zu stabilisieren. Dem Lockruf aus Wolfsburg konnte er dann allerdings nicht widerstehen. Zur Rückrunde der Spielzeit 2012/2013 musste sich Martin Bader nach einem neuen Trainer umsehen.
Dabei kam er an Michael Wiesinger nicht vorbei. 186 Spiele absolvierte er für die Franken als aktiver Profi. An sein Engagement als Nürnberg-Trainer wird sich der Champions-League-Sieger von 2001 hingegen nicht gern zurückerinnern. Nach einer bitteren 0:5-Heimniederlage gegen den ebenfalls kriselnden HSV wurde Wiesinger am 7. Oktober 2013 von Martin Bader entlassen.
Roger Prinzen, bis dahin Trainer der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg, übernahm interimsmäßig für zwei Wochen. Nach einem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt wurde der neue Trainer bekannt gegeben.
Mit Gertjan Verbeek verpflichtete Martin Bader erstmals einen ausländischen Coach. Für den Niederländer war es gleichzeitig auch das erste Auslandsengagement. Nach sechs Monaten war dies schon wieder beendet: Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Raymond Libregts wurde Verbeek drei Spiele vor Saisonende entlassen.
Mit Valérien Ismael gelang Bader die Verpflichtung eines großen Trainertalents. Vorher hatte der Franzose bereits Erfahrungen bei der zweiten Mannschaft vom VfL Wolfsburg gesammelt. Doch auch dieser Transfer erwies sich als Missverständnis. Nach nur 13 Ligaspielen (ein Punkt im Schnitt) trennten sich die Wege von Ismael und Bader.
Nach einem Niederländer und einem Franzosen kam vor gut vier Monaten der Schweizer René Weiler. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie ist auch er nicht mehr unumstritten.