DVD-Filmbeileger Der Monat der Düster-DVDs
"Copykill", USA 1995. Regie: Jon Amiel. Darsteller: Sigourney Weaver, Holly Hunter. Format: 2,35:1 (16:9). FSK: 16 Jahre.
und
"To End All Wars Die wahre Hölle am River Kwai", USA 2001. Regie: David L. Cunningham. Darsteller: Robert Carlyle, Kiefer Sutherland. Format: 1,85:1 (16:9). FSK: 16 Jahre. Preis: 3,50 Euro.
Mit einem interessanten Doppelpack bereichert das Magazin aus dem Springer-Verlag diesen Monat für Filmfans: Den Auftakt macht der ungewöhnliche Psychothriller "Copykill", in dem ein gnadenloser Serienmörder berühmte Vorbilder, über deren Taten die Kriminalpsychologin Helen Hudson (Sigourney Weaver) Vorlesungen gehalten hatte, kopiert. Nachdem sie Monate vorher einen brutalen Mordanschlag überlebte, ist Hudson mittlerweile selbst psychisch arg angeknackst und nimmt nur noch über ihre Computer Kontakt mit der Außenwelt auf. Zumindest, bis die Mordermittlerin Monahan (Holly Hunter) sie um Hilfe bittet. Ein Nerven zerrüttendes Spielchen beginnt, in dem sich die sonst so unerschütterliche Sigourney Weaver ("Alien") einmal erfrischend untypisch als Opfer zeigt, während Holly Hunter ("Das Piano") im Gegenzug absolut überzeugend den coolen, scharfzüngigen Cop raushängen lassen darf. Perfekte Bilder und ein toller Soundtrack geben dem Ganzen den letzten Schliff und garantieren einen kribbeligen Gänsehauteffekt.
Gänzlich anders platziert sich der zweite Film im Päckchen: Britische Kriegsgefangene treffen während des zweiten Weltkriegs in Thailand auf fanatische japanische Bewacher, die jeden Widerspruch als Ehrverletzung werten und mit brutaler Gewalt bestrafen. Ein Teil der Gefangenen versucht darauf mit christlichen Idealen der Gnade und Vergebung zu antworten. Damit scheinen sie allerdings erst recht die sadistische Phantasie des federführenden Sergeanten Ito (Sakae Kimura) zu provozieren, der das alles für Aberglauben hält. Da der psychisch gebrochene britische Major Campbell (Robert Carlyle) gleichzeitig auf Rache an seinem japanischen Gegenspieler Ito sinnt, entbrennt ein dramatischer Kampf zwischen den gegensätzlichen Parteien, der erst durch die Befreiung des Lagers einen zwiespältigen Abschluss findet.
Die hier verfilmten Erinnerungen Ernest Gordons an seine Erlebnisse während der Kriegsgefangenschaft am Fluß Kwai sind lange nicht so bekannt wie die schon 1957 verfilmte Geschichte über "Die Brücke am Kwai" von Pierre Boulle. Beide Autoren waren gleichermaßen am 1943 begonnen Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen Birma und Thailand beteiligt, bei dem 16.000 Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter umkamen.
Seit dem 04.04. im Handel, nächste Ausgabe am 02.05.
"Der 13te Krieger", USA 1999. Regie: John McTiernan, Michael Crichton. Darsteller: Antonio Banderas, Dennis Storhøi. Format: 2,20:1 (16:9). FSK: 16 Jahre. Preis: 3,50 Euro
Auch ein wenig mit Religion allerdings überhaupt nicht mit christlicher - hat der allen fleißigen Fernsehzuschauern sattsam bekannte Abenteuerfilm um den verbannten arabischen Adligen Ahmed (Antonio Banderas) zu tun. Bei seiner ersten Begegnung mit "heidnischen" Wikingern glaubt er noch, das Schlimmste schon vor Augen zu haben, doch als er nach einem Orakel als "13ter Krieger" den harten Jungs in ihre Heimat folgen muss, lernt er dort das wahre Grauen kennen: Furcht erregende Kannibalen plündern mordend das Land und ein blutiger Kampf beginnt, in dem sogar Banderas in seiner Rolle als Krieger zunehmend überzeugt. Darauf ein kühles Horn voll Met!
Seit dem 02.04. im Handel, nächste Ausgabe am 16.04.
"The Right Temptation Mörderische Versuchung", USA 2000. Regie: Lyndon Chubbuck. Darsteller: Rebecca De Mornay, Kiefer Sutherland. Format: 1,66:1 (16:9). FSK: 12 Jahre. Preis: 4,90 Euro
Die Privatdetektivin Derian McCall (Rebecca De Mornay) erhält einen Standardauftrag: Für ihre Mandantin soll sie deren angeblich untreuen Ehemann Michael (Kiefer Sutherland) observieren. Doch als sie ihn anschließend auch noch verführerisch auf die Probe stellen muss, verliebt sie sich prompt in ihr Opfer und wird immer tiefer in eine hinterhältige Intrige um Sex, Macht und Geld hineingezogen. Die hat nicht nur für ihren Partner Travis tödliche Konsequenzen, sondern sorgt bis zum überraschenden Ende für einen Haufen unterhaltsamer, wenn auch nicht immer ganz nachvollziehbarer Verwicklungen.
Nach seiner Charakterrolle im aktuellen Beileger "To End All Wars" finden wir Kiefer Sutherland in diesem recht unbekannten Erotik-Thriller ausnahmsweise mal als verführerischen Lover in einer romantischen Rolle wieder. Leider im Gewand harmloser Feierabendkost mit etwas bemüht wirkenden Anleihen an den Film Noir. Fans können ihre Sutherland-Sammlung immerhin weiter ausbauen, sind doch damit bereits sechs seiner Filme in den vergangenen zwölf Monaten auf DVD-Beilegern erschienen.
Erscheint am 13.04. im Handel.
PCgo und PC Magazin
"Lost", USA 2004. Regie: Darren Lemke. Darsteller: Dean Cain, Ashley Scott. Format: 1,85:1 (19:9). FSK: 16 Jahre.
und
"Flucht aus Berlin", USA 2002. Discovery Geschichte Nr. 6 (nur PCgo), Preis: 6,99 Euro.
Vielleicht zum letzten mal wiederholen beide Computermagazine einen schon mal mit der "SFT" erhältlichen Film auf ihren DVDs. Für die kommenden Ausgaben hat der WEKA-Verlag angekündigt, wieder mit frischen Filmtiteln die unermüdlichen Schnäppchenjäger anzulocken. Diesmal begleiten wir jedoch noch einmal den zum Räuber mutierten Bankier Stanton (Dean Cain) auf seiner Irrfahrt durch die Wüste Nevadas, die angesichts bösartiger Komplizen und hartnäckiger Verfolger ziemlich brenzlig wird. Tolle Story, die klasse umgesetzt wurde und keine Sekunde langweilt. Dazu im weitesten Sinne passend: die Dokumentation "Flucht aus Berlin" über nicht weniger spannende, aber deutlich dramatischere Fluchten aus der Zeit des Mauerbaus in Berlin. Über die können sich aber nur Käufer der "PCgo" freuen.
Seit dem 05.04. im Handel, nächste Ausgabe am 04.05.
"Paparazzi", USA 2004. Regie: Paul Abascal. Darsteller: Cole Hauser, Tom Sizemore. FSK: 12 Jahre. Format: 2,35:1 (16:9). Preis: 3,30 Euro
Wer kennt sie nicht, die ach so penetranten Fotografen der Prominenten und Reichen, deren Beute so mancher liebend gerne im Boulevard-Blättchen bewundert? "Paparazzi" werden sie seit Federico Fellinis Film "Das süße Leben" von 1960 genannt, und spätestens seit dem umstrittenen Tod Prinzessin Dianas 1997 ist ihr Ruf wohl endgültig ruiniert. Mel Gibson hat sich als Produzent zusammen mit Alibi-Regisseur Paul Abascal (seinem Frisör bei "Lethal Weapon") anscheinend mal so richtig was von der Seele gedreht, denn er lässt dort den rachsüchtigen Hollywoodstar Bo Laramie (Cole Hauser) und seinen nicht minder cholerischen "Paparazzi" Rex Harper (Tom Sizemore) übelst aufeinanderprallen, was mitunter recht absurde Züge annimmt und garantiert nicht mehr politisch korrekt ist. Ob das Ganze eine hinterlistige Satire, ein Aufruf zur Selbstjustiz oder schlicht eine makabre Abrechnung sein soll, bleibt ungeklärt, wird jedoch immerhin filmisch solide und recht kurzweilig verpackt.
Seit dem 05.04. im Handel, nächste Ausgabe am 20.04.
"Code of Conduct", USA 1998. Regie: Bret Michaels. Darsteller: Charlie Sheen, Martin Sheen. Format: 1,33:1 (4:3). FSK: 16 Jahre.
und
"Net Games Tödliches Spiel", USA 2003. Regie: Andrew Van Slee. Darsteller: C. Thomas Howell, Lala Sloatman. Format: 1,78:1 (16:9). FSK: 16 Jahre. Preis: 4.99 Euro
Die Familie Estevez (aka Sheen) mit Papa Martin ("Apocalypse now") und Sohn Charlie ("Hot Shots") versucht in "Code of Conduct" in der Rolle zweier Polizisten den Konflikt zwischen verantwortungsvollem und draufgängerischen Cop vorzuführen, während gleichzeitig korrupte Kollegen mit Hilfe einer Drogenbande ihre Rente aufbessern wollen. Leider durchschaut auch der unerfahrene Kinofan sehr schnell, was hier gespielt wird und beobachtet zunehmend gelangweit das bemühte Spiel der unbeteiligt wirkenden Schauspielerschar, bei denen auch noch Martin Sheens Bruder Joe Estevez mitmischt. Man merkt halt doch, dass hier kein Oliver Stone Regie führte, der die beiden Sheens in "Wall Street" zu ganz anderen Leistungen führte tja, Hobby-Regisseur Bret Michaels bleibt wohl doch besser Leadsänger der Hair-Metal-Band "Poison".
Auch der zweite Film ringt eher mit sich selbst, als mit dem "Tödlichen Spiel", in das der von sexueller Not geplagte Adam (C. Thomas Howell) sich über einen Erotik-Chat hineinziehen lässt. Man weiß ja bereits aus Filmen wie "Fatal Attraction", wie böse so etwas enden kann. Und richtig: Die plötzlich gar nicht mehr so virtuelle Chat-Partnerin "Angel" (Lala Sloatman) will mehr, als dem verheirateten Adam liebt ist, und lässt den armen Kerl fortan nicht mehr in Frieden. Als dann auch noch die erste Leiche auftaucht, weiß man schnell, wo hier der Hammer hängt und Adam rutscht immer tiefer in ernste Schwierigkeiten hinein. Was bleibt, ist eine immerhin leidlich spannende Version eines altbekannten Plots, der mit dem Internet-Thema trendy aufgepeppt wurde und sich zum Schluss nicht entblödet, den moralischen Zeigefinger ob all der bösen Gefahren aus dem Cyberspace zu erheben.
Dieses Film-Doppelpack bleibt deutlich hinter den anderen zurück, denn beide Filme kommen trotz zum Teil recht ansehnlicher Crew nur hauchdünn an ein schwaches B-Film-Niveu heran: da kann man im Fernsehen momentan Besseres finden.
Seit dem 04.04. im Handel, nächste Ausgabe am 04.05.
Im Kurzüberblick: Alle Anfang April noch für begrenzte Zeit erhältlichen Magazine mit Film-DVD-Beilegern
Im Kurzüberblick: Alle Anfang April noch für begrenzte Zeit erhältlichen Magazine mit Film-DVD-Beilegern
"Shiner - Jenseits von Gut und Böse", GB 2000. Regie: John Irvin. Darsteller: Michael Caine, Andy Serkis. Format: 1,33:1 (4:3). FSK: 16 Jahre. Preis: 4,90 Euro
Billy "Shiner" Simpson (Michael Caine) ist ein schmieriger Promoter in der illegalen Londoner Boxszene und kann nun endlich seinen Sohn als "Golden Boy" gegen den amtierenden Weltmeister in den Ring schicken. Es wäre der größte Tag seines Lebens, wenn ihm nicht die Polizei wegen eines toten Boxers im Nacken säße und wenn er nicht eine folgenschwere Bestrafungsaktion gegen einen seiner alten Gehilfen befohlen hätte. Und so muss "Shiner" eine ganze Menge Eisen fressen, bis alles in einem blutigen Showdown seinen Abschluss findet.
Seit dem 09.03. im Handel.
"Wish You Were Here", E 2005. Regie: Darryn Welch. Darsteller: Samuel Page, Natassia Malthe. Format: 1,85:1 (16:9). FSK: 16 Jahre. Preis: 3,30 Euro.
Im März begann das Magazin sein neues Engagement mit regelmäßigen Filmbeilagen mit einem kleinen, nur 80 Minuten langen Thriller: Die Geschichte um einen reichen, machtbesessenen Alten, der im sonnigen Spanien junge, schöne Urlauberinnen entführt, sie auf seiner Jacht mit Drogen vollpumpt und sexuell ausbeutet, führt uns nicht nur durch die Untiefen menschlicher Bösartigkeit, sondern auch eines bösen Verschwörungsdramas und endet nach einer Prise Psychohorror stilgerecht in einem heftigem Showdown.
Seit dem 01.03. im Handel, nächste Ausgabe am 19.04.
"The Dark Side of the Moon", USA 1990. Regie: D. J. Webster. Darsteller: Will Bledsoe, Alan Blumenfeld. Format: 1,33:1 (4:3). FSK: 16 Jahre. Preis: 4,90 Euro
Nicht nur im Museum lauert das Grauen, auch im Weltraum treibt sich das Böse herum. Das bekommen die Besatzungsmitglieder der "Spacecore1" schmerzhaft zu spüren, als sie während einer Panne hinter dem Mond an eine seit 30 Jahren verschollene Nasa-Raumfähre andocken. Bis der übrig gebliebene Commander Stewart (Will Bledsoe) am Ende die Erde retten darf, muss der Rest der Crew elendig in Gras beißen, doch dafür bekommen wir auch eine hübsche, okkulte Theorie zum Geheimnis des Bermuda-Dreiecks präsentiert.
Seit dem 09.03. im Handel, nächste Ausgabe am 13.04.
"Die Hölle Vietnams", USA 1998. Regie: Terry George. Darsteller: Bill Paxton, Amy Madigan. Format: 1,33:1 (4:3). FSK: 16 Jahre
und
"Freeze Frame", GB/IRL 2004. Regie: John Simpson. Darsteller: Lee Evans, Sean McGinley. Format: 2,35:1 (16:9). FSK: 16 Jahre. Preis: 3,50 Euro.
Wie gewohnt erhält man mit der "SFT" wieder den Filmbeileger der "Widescreen" vom Vormonat, doch diesmal legt der Computec-Verlag noch einmal ein Werk aus seinem Beileger-Repertoire des vergangenen Herbstes dazu: In dem beklemmenden Psycho-Thriller "Freeze Frame" lernen wir Sean Veil (Lee Evans) kennen, der jeden Tag seines paranoiden Eremitendaseins auf Video festhält, um nicht - wie schon einmal - unschuldig eines Verbrechens bezichtigt zu werden. Irgendwann jedoch fehlt ein entscheidendes Stück des täglichen Videos und der Horror beginnt von vorne, als man Sean erneut als Mordverdächtigen verhaftet.
Ist seit dem 28.03. im Handel, nächste Ausgabe am 25.04.
"Zeichentrickspass hoch 4", DDR 1960-1985. Regie: Lothar Barke. Format: 1,33:1 (4:3). FSK: unbeschränkt. Preis 2,99 Euro
Mit einem Potpourri kleiner Zeichentrickfilme präsentiert sich der Filmbeileger der "Super-Illu": "Alarm im Kasperletheater" gibt es wegen eines gestohlenen Pfannekuchens, "Der fliegende Großvater" schildert eine dramatische Papierdrachenreise und im Märchen "Das gestohlene Gesicht" geht es gegen eine böse Hexe. Den Abschluss bildet die fast eine Stunde lange Grimmsche Lehrgeschichte. Bei "Der arme Müllerbursch und das Kätzchen" geht es um einen Talentwettbewerb zwischen drei Müllergesellen. Sonnige Unterhaltung für die Kleinsten - und der einzige fröhliche Lichtblick im ansonsten düsteren Frühlingsprogramm der aktuellen DVD-Beileger.
Vom 05.04. bis 11.04. im Handel.
"Die Hölle
Vietnams
", USA 1998. Regie: Terry George. Darsteller: Bill Paxton, Amy Madigan. Format: 1,33:1 (4:3). FSK: 16 Jahre.
und
"Running Out of Time", HK 1999. Regie: Johnnie To. Darsteller: Andy Lau, Lau Ching Wan. Format: 1,78:1 (16:9). FSK: 16 Jahre. Preis: 9.99 Euro
Mit seiner TV-Verfilmung des kritischen Bestsellers "A bright Shining Lie" des ehemaligen Kriegberichterstatters Neil Sheehan musste der nordirische Regisseur Terry George Ende der neunziger Jahre gegen eine ganze Armada frischer Kriegsfilme über amerikanisches Heldentum im Zweiten Weltkrieg antreten. Gegen den Strom folgte er trotzdem der brisanten Biografie des Colonel Paul Vann (Bill Paxton), der als idealistischer, aber unbequemer Militärberater Anfang der sechziger Jahre für die USA in Vietnam gegen den Kommunismus antrat - und in dessen Biografie sich die desaströse Entwicklung des Südostasien-Engagements sinnfällig spiegelt.
Actionfans kommen bei Thriller "Running Out of Time" auf ihre Kosten: Der gerissene Gangster Cheung Wah (Andy Lau) ist krebskrank und will die ihm verbleibenden Wochen nutzen, um seinen Vater zu rächen. Dafür trickst er den eigentlich mindestens ebenso coolen Inspektor Sang (Lau Ching Wan) erst mal aus. Der findet ihn aber irgendwie auch sympathisch und so beginnt ein gefährliches Spiel zwischen den beiden widersprüchlichen Persönlichkeiten, von denen nur eine am Ende siegen kann.
Seit dem 07.03. im Handel, nächste Ausgabe am 06.06.
Der nächste DVD-Überblick erscheint am 23./24. April mit dem kleinen Programm zum Monatswechsel.