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Cebit Die Telekom hat nichts zu feiern

Partys und Abendveranstaltungen sind das Salz in der Cebit-Suppe. Das Menü der Telekom fällt in diesem Jahr etwas fader aus, die "Talk-Night" der T-Com wurde abgesagt. Eigentlich logisch: Den Gastgeber gibt es ja bald auch nicht mehr. Das gilt übrigens auch für das Alleskönner-Handy T-One.
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Die Telekom muss sparen, keine Frage: Seit geraumer Zeit bröckeln nicht nur die Kundenzahlen, sondern auch die Börsenkurse. Das einstige Flaggschiff der deutschen Telekommunikationsbranche steht mächtig unter Druck. Beschlossene Sache ist da längst auch die Reintegration der im Outsourcing-Fieber der Neunziger geschaffenen Telekom-Töchter in das Mutterunternehmen.

Wie beispielsweise die T-Com, die mit der "Talk-Night" seit Jahren eine so viel beachtete wie kostspielige Abendveranstaltung der Cebit ausrichtete. Vorbei, am Donnerstag sagte die Telekom die Sause mit Verweis auf die Neugliederung des Konzerns für dieses Jahr ab. Sprich: Gastgeber in Auflösung brauchen auch nicht feiern.

Abgesagt wurde zu dieser Gelegenheit auch die Fortsetzung des Versuches, mit dem T-One alias TC300 ein so genanntes Festnetz-Handy zu vermarkten. Das T-One konnte von Festnetz über Mobilnetz bis WLan alles - nur verkaufen konnte es die Telekom nicht. Nur wenige tausend Kunden hätten sich für den Hybrid entschieden, der sich - je nach Ort und Netzzugang - jeweils die kostengünstigste Telefonverbindung auswählte. Diese Kunden dürfen sich künftig als elitäre Minderheit fühlen, denn nur für sie behält die Telekom den angebotenen Service auf absehbare Zeit bei.

Vom grundsätzlichen Konzept solcher Hybrid-Geräte will sich die Telekom allerdings nicht verabschieden, sieht als Grund für das Scheitern des T-One-Konzeptes wohl eher Schwächen des Gerätes selbst. An einem Nachfolgegerät werde gearbeitet.

pat/dpa

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