Project Mosul Wissenschaftler rekonstruieren von IS-Fanatikern zerstörte Kunstwerke in 3D
Löwe in 3D: Screenshot von Project Mosul
Foto: Project MosulDie von der Terrormiliz "Islamischer Staat" zerstörten Exponate des Museums in Mossul soll es bald als 3D-Modelle im Internet zu sehen geben. Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat ein Projekt ins Leben gerufen, in dessen Rahmen die Werke am Computer rekonstruiert werden sollen.
Das Project Mosul sei eine direkte Antwort auf die "sinnlose Zerstörung von kulturellem Erbe durch Extremisten", schreiben die Initiatoren auf ihrer Website. Sie gehören zu einem von der EU geförderten Netzwerk , das kulturelles Erbe digital bewahren will. Vor knapp drei Wochen wurden Videoaufnahmen öffentlich, in denen IS-Anhänger teils Jahrtausende alte Statuen mit dem Vorschlaghammer zerschmettern.
Nun hoffen die Wissenschaftler auf Fotos, die Besucher des Museums von den Exponaten gemacht haben, bevor diese zerstört wurden. Auf Grundlage solcher Fotos, die die Kunstwerke idealerweise aus unterschiedlichen Blickwinkeln zeigen, sollen dann am Computer digitale 3D-Modelle der Kunstwerke erstellt werden. Mehrere Dutzend solcher Fotos sind bereits online . Auch Freiwillige, die beispielweise mit Photoshop bei der Verarbeitung der Daten helfen, werden gesucht.
Ein erstes Ergebnis des Projekts ist das 3D-Modell einer Löwen-Skulptur aus dem Museum in Mossul. Besucher der Website können es mit der Maus drehen und aus allen Richtungen betrachten. Die im Rahmen des Projekts erstellten 3D-Modelle sollen der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden, heißt es auf der Website.