Zum Inhalt springen

Fall Kurnaz Rice will sich nicht äußern

US-Außenministerin Condoleezza Rice will sich nicht zum Fall Kurnaz äußern. In einem Interview mit der ARD lobte sie die Zusammenarbeit der deutschen und amerikanischen Regierung, zu Kurnaz könne sie aber nichts sagen.
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Hamburg - Auf die Frage des "Tagesthemen"-Moderators Tom Buhrow "Gab es ein konkretes Angebot der amerikanischen Regierung, ihn an die deutschen Behörden zu überstellen, und unter welchen Bedingungen?" antwortete Rice: "Dazu kann ich leider nichts sagen. Die amerikanische und die deutsche Regierung arbeiten hervorragend zusammen, aber speziell zu diesem Fall kann ich Ihnen wirklich nichts sagen."

Kurnaz war im Oktober 2001 nach Pakistan gereist, kurz nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September. Er wurde Ende November verhaftet und zunächst nach Kandahar in Afghanistan, dann als angeblicher Taliban-Kämpfer Anfang 2002 in das US-Lager nach Guantanamo auf Kuba gebracht. Erst vier Jahre später wurde er im August 2006 freigelassen. Vor dem BND-Untersuchungsausschuss des Bundestags berichtete er vor einer Woche über Folterungen und Erniedrigungen in Guantanamo.

bri/AP