Neues Preismodell Bahn will Drei-Monats-BahnCard einführen
ICE im Hauptbahnhof Köln: BahnCard auch für drei Monate
Foto: Marius Becker/ dpaBerlin - Es ist der nächste Schritt im Kampf gegen die Fernbus-Konkurrenz: Mit einer neuen BahnCard will der Transportkonzern um mehr Fahrgäste werben. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen sei eine Karte geplant, die für drei Monate gelte, sagte ein Konzernvertreter - nicht mehr wie bisher mindestens für ein Jahr. Pläne für eine Reform waren schon länger bekannt, sogar über eine Abschaffung der BahnCard war spekuliert worden.
Zudem sollen Sitzplatzreservierungen in Kombination mit einem Fernverkehrsticket in der zweiten Klasse kostenlos werden. Derzeit schlägt eine Reservierung pro Strecke mit 4,50 Euro zu Buche. Ferner sollen auch die Sparangebote ausgeweitet und billiger werden.
Parallel dazu ist vorgesehen, auch das Streckenangebot auszuweiten und IC und ICE deutlich häufiger halten zu lassen. So sollten rund 25 weitere Städte in das Fernbahnnetz aufgenommen werden. Durch eine bessere Vertaktung seien zudem einfache Umsteigeverbindungen im Konzept vorgesehen. Da dafür mehr Züge benötigt würden, sollen die Pläne Stück für Stück bis 2030 umgesetzt werden.
Die Fernbus-Konkurrenz hat die Bahn internen Dokumenten zufolge im vergangenen Jahr rund 200 Millionen Euro gekostet. Der Gewinn der Sparte ist demnach um über ein Drittel eingebrochen. Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte daher eine Offensive mit einem neuen Konzept angekündigt, das der Aufsichtsrat am Mittwoch billigen soll. Nach der Sitzung will sich der Konzern öffentlich äußern.
Erst am Montag hatte Grube bekanntgegeben, 350 neue Haltestellen schaffen und die Fernzüge renovieren zu wollen.