Kurzpässe Rauball meckert, Advocaat feiert
Hamburg "Die Zentralvermarktung ist ein ganz wichtiges Gut. Sie garantiert die wirtschaftliche Stabilität der Liga. Ich kann nur dringend davor warnen, an diesen Grundfesten zu rütteln", sagte Rauball der "Bild am Sonntag". Rummenigge hatte sich erneut für die Einzelvermarktung ausgesprochen und bei der Verteilung der TV-Einnahmen eine Veränderung zugunsten der Topclubs gefordert. "Ich verstehe nicht, warum die Bayern jetzt dieses Fass aufmachen. Diese Diskussion ist hochgradig gefährlich", sagte Rauball, "wir haben uns 2006 auf den streng leistungsbezogenen Verteilungsschlüssel geeinigt."
In der Bundesliga liegt die Obergrenze für Einnahmen aus der Inlandsvermarktung bei 23,5 Millionen Euro, die Untergrenze bei 11,5 Millionen. Auch Rummenigges Idee für den Erhalt der "Sportschau" um 18.30 Uhr verwundert Rauball. "Das ist für mich Populismus. Man kann doch nicht höhere Einnahmen fordern, aber zugleich darauf bestehen, dass im TV alles beim Alten bleibt", so der DFL-Boss.
Zenit St. Petersburg ist russischer Meister. Zuletzt hatte das Team vor 23 Jahren den Titel geholt, damals noch in der sowjetischen Liga. Die Mannschaft des früheren Gladbacher Trainers Dick Advocaat sicherte sich die Meisterschaft am letzten Spieltag durch einen 1:0-Sieg bei Saturn Moskau. Der Gruppengegner des 1. FC Nürnberg im Uefa-Cup (29. November) verwies Spartak Moskau nach 30 Spieltagen mit zwei Punkten Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde Titelverteidiger ZSKA Moskau. St. Petersburg, das wie der FC Schalke vom russischen Energiekonzern Gasprom gesponsert wird, hatte von den vergangenen elf Spielen zehn gewonnen.
Houston Dynamo hat erneut das Endspiel in der amerikanischen Major League Soccer (MLS) erreicht. Der Meister gewann am Samstagabend (Ortszeit) sein Halbfinale im heimischen Robertson Stadium vor der Saisonrekordkulisse von 30.972 Zuschauern gegen die Kansas City Wizards 2:0. Somit kommt es im Finale am kommenden Sonntag in Washington zu einer Neuauflage des Endspiels 2006 gegen die New England Revolution. Vor einem Jahr hatte Houston das Team aus Boston 4:3 im Elfmeterschießen besiegt. New England hatte bereits am Donnerstag sein Halbfinalspiel gegen Chicago Fire 1:0 gewonnen und zum dritten Mal nacheinander das Endspiel erreicht. Bislang konnte der Club von der Ostküste jedoch noch nie den Titel holen.
In Südafrika drohen landesweite Arbeitsniederlegungen auf den Baustellen der Stadion-Neubauten für die Weltmeisterschaft 2010. Die zuständige Gewerkschaft Numsa drohte am Sonntag mit einer Ausweitung des einwöchigen Streiks von 1200 Arbeitern auf der Baustelle des Moses-Mabidha-Stadions in Durban. "Wir werden den Protest auf alle anderen Projekte für die WM 2010 ausweiten, damit die Botschaft laut und klar gehört wird", drohte die Numsa. Die Streikenden fordern einen monatlichen Projektbonus von etwa 150 Euro pro Arbeiter. Zudem sollen alle Sub-Unternehmer wenigstens die staatlich festgelegten Minimallöhne zahlen. Am Montag verhandeln die Tarifpartner erneut.
Georgiens Nationalmannschaft mit dem deutschen Trainer Klaus Toppmöller soll trotz des Ausnahmezustands im Land sein letztes EM-Qualifikationsspiel gegen Litauen wie geplant am 21. November in Tiflis bestreiten. "Im Moment gibt es keine Pläne, das Spiel abzusagen", erklärte der georgische Verband. Die georgische Liga spielt zwei Wochen nicht, zudem war ein Rugby-Länderspiel abgesagt worden. Die Partie gegen Litauen hat keine Auswirkungen mehr auf die Qualifikation. Beide Teams sind mit jeweils zehn Punkten in der Gruppe B weit abgeschlagen.
ach/sid/dpa