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NBA-Finale Nowitzki und Co. zurück im Titelrennen

Die Dallas Mavericks haben sich die Chance auf den ersten Meistertitel der Clubgeschichte erhalten. Mit einem Heimerfolg gegen Miami konnten sie die NBA-Finals ausgleichen. Bester Mann beim Sieger war Dirk Nowitzki - trotz 39 Grad Fieber.
NBA-Finale: Nowitzki und Co. zurück im Titelrennen

NBA-Finale: Nowitzki und Co. zurück im Titelrennen

Foto: ROBYN BECK/ AFP
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Hamburg - Beim 86:83-Erfolg in eigener Halle war Nowitzki am Dienstagabend wieder einmal bester Spieler der Dallas Mavericks. Trotz Fingerverletzung und 39 Grad Fieber erzielte der deutsche Flügelspieler 21 Punkte und holte elf Rebounds. "Das sind die Finals", sagte Nowitzki, "da musst du rausgehen und versuchen, das Beste für dein Team zu geben. Das habe ich heute gemacht."

In der Best-of-seven-Serie gegen die Miami Heat steht es nun 2:2. Dallas, das noch nie Meister werden konnte, hat am Donnerstagabend (Freitag 3 Uhr MESZ) letztmalig Heimrecht.

Die Serie wechselt anschließend nach Florida. Auf jeden Fall gibt es ein sechstes Spiel (Montag um 2 Uhr MESZ). Partie sieben (Mittwoch um 3 Uhr MESZ) wird nur dann in Miami ausgetragen, wenn es nach sechs Spielen 3:3 stehen sollte.

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Sieg für Dallas: Ein Dirkules und viele Hilfshelden

Foto: ROBYN BECK/ AFP

Bester Werfer bei den Gästen, die 2006 gegen Dallas ihren bislang einzigen NBA-Titel holen konnten, war Shooting Guard Dwyane Wade mit 32 Punkten. Power Forward Chris Bosh erzielte 24 Punkte. LeBron James enttäuschte hingegen arg. Der Small Forward traf nur drei seiner elf Versuche aus dem Feld und kam auf lediglich acht Punkte.

Wie schon in den beiden vergangenen Duellen war die Partie bis kurz vor Schluss offen. Nowitzki brachte die Mavs mit einem schweren Korbleger 14,4 Sekunden vor Schluss in Führung, Mavericks-Guard Jason Terry baute die Führung der Mavs bei sechs Sekunden Restspielzeit mit zwei verwandelten Freiwürfen auf 86:83 aus. Miami brauchte nun einen Dreier, um sich wenigstens in die Verlängerung zu retten. Doch Mike Miller verfehlte mit einem Verzweiflungswurf den Korb deutlich.

Entscheidend für den Sieg der Mavericks war, dass dieses Mal neben Nowitzki auch andere Spieler in relevanter Zahl Punkte beisteuerten. Terry (17), Shawn Marion (16), Tyson Chandler (13) und DeShaun Stevenson (11) trafen zweistellig. Bei der 86:88-Niederlage am Montag hatte Nowitzki 34 Punkte geschafft, von den Kollegen war aber viel zu wenig Unterstützung gekommen.

"Wir haben heute mit unglaublich viel Herz und Einsatz gespielt", freute sich Chandler nun über den wichtigen Sieg. Der Dallas-Center, der zudem 16 Rebounds holte, meinte damit vor allem Nowitzki. Auf den 32-Jährigen war wieder einmal Verlass, wenn es darauf ankam.

Obwohl er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, drehte Nowitzki im letzten Viertel auf und erzielte zehn seiner 21 Punkte. "Dirk musste viel husten", so Chandler, "er konnte kaum sprechen und hat gekeucht."

Nowitzki selbst wollte seiner Erkältung nicht viel Bedeutung beimessen. "Das ist nichts Großes", sagte er, "bis zum nächsten Spiel ist das vorbei. Ich hoffe, dass ich gut schlafen kann, dann wird es schon gehen."

Bei Miami fragen sich alle, warum James so schwach spielt. Der vermutlich beste Basketballer überhaupt konnte in der Finalserie bislang nicht wirklich überzeugen. Die Heat leben eindeutig mehr von Wades überragender Form, verpassten aber dennoch das vorentscheidende 3:1. Eine solche Führung hatte in den Finals noch jedem Team zum Titelgewinn gereicht.

"Wir müssen uns das Video vom Spiel ansehen", wich Miamis Coach Erik Spoelstra einer direkten Beurteilung James' aus. "Natürlich wollen wir ihn mehr einbinden, er ist ein sehr wichtiger Teil dessen, was wir tun. Wir werden daran arbeiten, es im nächsten Spiel einfacher für ihn zu machen."

Dallas Mavericks - Miami Heat 86:83 (21:21, 24:26, 20:22, 21:14)
Dallas:
Nowitzki 21 Punkte, Terry 17, Marion 16, Chandler 13, Stevenson 11, Barea 8
Miami: Wade 32 Punkte, Bosh 24, James 8, Miller 6, Chalmers 5, Anthony 4, Haslem 4
Zuschauer: 20.430 (ausverkauft)

ach/AP/dpa