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Radsport Erster Meistertitel für Klöden

T-Mobile-Profi Andreas Klöden wird im weißen Trikot des deutschen Meisters die Tour de France bestreiten. Der 29-Jährige aus Cottbus setzte sich auf dem 210 Kilometer langen Kurs in Freiburg im Alleingang durch. Jan Ullrich erreichte in der Verfolgergruppe als Sechster das Ziel.
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Freiburg - Klöden übernahm durch seinen Sieg das weiße Meistertrikot von Titelverteidiger Erik Zabel, der ebenso wie Gerolsteiner-Sprinter Danilo Hondo nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun hatte. Zweiter wurde Stefan Schumacher aus Ruit, Dritter der Münsteraner Fabian Wegmann. Für den Bonner Radrennstall T-Mobile war es der zwölfte Meistertitel in Folge und der erste für Klöden.

"Ich hatte eine tolle Unterstützung vom Team und vor allem von Jan. Das werde ich ihm bei der Tour zurückzahlen", erklärte ein überglücklicher Klöden im Ziel. Auch Ullrich, der den Titel 1997 und 2001 geholt hatte, zeigte sich zufrieden: "Für uns war es vor allem wichtig, den Titel in unserer Mannschaft zu behalten. Klödi ist ein würdiger Meister. Ich freue mich für ihn."

Attacke am letzten Berg

Klöden hatte auf der zehnten und letzten der 21 Kilometer langen Runde beim zwei Kilometer langen Anstieg an der Berghauser Kapelle attackiert und die zehnprozentige Steigung genutzt, um knapp eine Minute Vorsprung auf seine Verfolger herauszufahren. Auf den letzten zehn Kilometer bis ins Ziel ließ er sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Drei Runden zuvor war Ullrich gemeinsam mit Klöden, Wegmann und Deutschland-Toursieger Patrik Sinkewitz (Fulda) aus dem Feld herausgefahren und hatte sich auf die Verfolgung einer elfköpfigen Ausreißergruppe gemacht. Schon wenige Kilometer später schlossen die vier zur Spitze auf.

Während die T-Mobile-Fraktion um Ullrich dadurch gleich mit fünf Profis in der Führungsgruppe vertreten war, hatte Gerolsteiner als zweitstärkstes Team nur drei Fahrer vorne und musste sich letztlich geschlagen geben. "Wir kommen dem Meistertrikot jedes Jahr ein Stück näher. Diesmal hat es noch nicht ganz gereicht, aber sicher werden wir in den nächsten Jahren auch mal unsere Chance bekommen", erklärte Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer.

Dennoch nutzte manch Gerolsteiner-Profi das Wochenende sich Selbstvertrauen für die anstehende Frankreich-Rundfahrt zu holen. Georg Totschnig schrammte bei den österreichischen Straßenmeisterschaften zwar mit 13 Sekunden Rückstand knapp am Straßenrennen-Titel vorbei und wurde Dritter, doch das Zeitfahren gewann Totschnig vor Peter Luttenberger.

Rossner holt Damentitel

Bereits am Samstag hatte Petra Rossner ihren zweiten deutschen Titel innerhalb von drei Jahren gewonnen und damit auch ihre Chance auf ein Olympia-Ticket gewahrt. Nach 105 Kilometer war die 37 Jahre alte Leipzigerin vor Regina Schleicher (Karbach) und Nationalfahrerin Angela Brodka (Cottbus) über den Zielstrich gefahren.

Mit dem sechsten Platz musste sich dagegen die 22-malige deutsche Meisterin Hanka Kupfernagel (Werder) begnügen, der nach der verpassten Olympia-Qualifikation auf der Bahn nun wohl auch die Teilnahme im Straßenrennen von Athen verwehrt bleibt. Nachdem die entthronte deutsche Meisterin Trixi Worrack (Cottbus) sowie die frühere Bahnrad-Weltmeisterin Judith Arndt (Leipzig) für Athen gesetzt wurden, ist nur noch ein Olympia-Platz frei.

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