Turn-WM Hambüchen führt DTB-Riege zu Bronze
Stuttgart - Nach einer Aufholjagd hat die deutsche Turn-Riege heute die Bronzemedaille gewonnen. Dies war zuletzt 1991 in Indianapolis der Fall gewesen. Angefeuert von 6000 begeisterten Zuschauern in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle musste sich die Mannschaft nur China und Japan geschlagen geben. "Ich habe es mir zwar im Innersten gewünscht, aber in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. 17 von 18 Übungen waren gelungen, das ist der absolute Wahnsinn", sagte DTB-Sportdirektor Wolfgang Willam nach Ende der Wettbewerbe.
Einer der Höhepunkte war erneut die grandiose Flug-Schau von Fabian Hambüchen am Reck, für die er mit 16,125 Zählern noch höher bewertet wurde als in der Qualifikation (16,025). Zuvor hatte Hambüchen beim Sprung geglänzt und dem DTB-Team den Weg zur Bronzemedaille geebnet. Nach den traditionell schwachen Auftaktgeräten Pferd und Ringe lagen die deutschen Turner noch auf dem sechsten und damit letzten Platz im Finale.
Nach dem Sprung kämpfte sich das Team um zwei Plätze nach vorn und verkürzte den Rückstand am Barren weiter. Hier löste vor allem Marcel Nguyen Beifallsstürme aus, als er seinen Tsukahara-Abgang, den nur eine Handvoll Turner beherrschen, in den sicheren Stand brachte. Am Reck gab es einen Dämpfer, als Philipp Boy seine saubere Übung nicht in den Stand brachte, mit den Händen aufgriff und mit Abzug bestraft wurde. Doch Hambüchen machte die Einbuße wieder wett, so dass die Deutschen vor dem letzten Gerät sogar schon Platz drei inne hatten und die Medaille bei der abschließenden Bodenübung nicht mehr aus der Hand gaben.
mt/dpa