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Indische Konzerne 35 Milliarden Dollar Kriegskasse

Die Barreserven indischer Unternehmen sind in den vergangenen Jahren gewaltig angestiegen. Die Konzerne haben einer Studie zufolge großen Appetit auf Übernahmen - auch in Europa.
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Neu-Delhi - Indische Unternehmen könnten in diesem Jahr einer Studie zufolge mehr als 35 Milliarden Dollar für Übernahmen ausländischer Firmen ausgeben. Vergangenes Jahr investierten sie demnach noch weniger als die Hälfte dieser Summe in Zukäufe, 2005 waren es gerade einmal 4,3 Milliarden Dollar.

Die indischen Unternehmer hätten aber anscheinend regelrecht Appetit auch auf riskantere Übernahmen, hieß es in einem gemeinsamen Bericht der Wirtschaftsberater von Ernst & Young und des Verbandes der indischen Handelskammern am Sonntag. "Indische Firmen kaufen in Europa und den USA weiter zu. Mit weiteren Abschlüssen wird im Energie-, Autoteile-, Industrieprodukte- und Dienstleistungssektor gerechnet."

Die indischen Firmen verfügten über hohe Barreserven. Und da es nicht leicht sei, eine Marke aufzubauen, müssten sie eben zukaufen. Zu den jüngsten Beispielen zählt Tata Steels Übernahme der britisch-niederländischen Corus Group für 12,2 Milliarden Dollar. Der Aluminium-Hersteller Hindalco kaufte den kanadischen Rivalen Novelis für knapp sechs Milliarden Dollar.

itz/mm.de/Reuters