Kein Ergebnis bei Verhandlungen Tarifkampf der Kita-Erzieher geht weiter
Kita-Mitarbeiter im Warnstreik (in Kiel): Höhere Eingruppierung und mehr Geld
Foto: Markus Scholz/ dpaDie Fronten im Tarifstreit um bessere Bezahlung für Kita-Mitarbeiter bleiben verhärtet. Die Verhandlungen in Hannover haben am Donnerstag nicht zu einer Lösung geführt. Es war die vierte Runde in der Auseinandersetzung zwischen den kommunalen Arbeitgebern und den Gewerkschaften GEW sowie Ver.di. Am Montag und Dienstag kommender Woche soll nun in Offenbach weiterverhandelt werden.
Die Verhandlungen in Hannover waren wie bereits jene in den Wochen zuvor mit zahlreichen Warnstreiks flankiert worden - am Mittwoch etwa blieben in Nordrhein-Westfalen, am Donnerstag in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt viele Kindergärten geschlossen. Allein in der niedersächsischen Landeshauptstadt waren alle 40 städtischen Kitas lahmgelegt, teilte Ver.di mit.
Zusätzlich gingen knapp zehntausend Beschäftigte aus den Sozial- und Erziehungsdiensten ganz Norddeutschlands in Hannover auf die Straße. Sie demonstrierten für die Hauptforderung im Tarifstreit: Eine Aufwertung ihrer pädagogischen Berufe und eine höhere Eingruppierung in den Tarifverträgen. Das würde auch zu Gehaltssteigerungen von im Schnitt zehn Prozent für die bundesweit rund 240.000 betroffenen Beschäftigten führen - angesichts der relativ niedrigen Ausgangsbeträge wären die Steigerungen in absoluten Zahlen allerdings weniger beeindruckend.
Verhandlungen in kommender Woche als letzte Chance
Auf der zentralen Kundgebung wurden die derzeit ungenügenden Bedingungen des Berufsstands angeprangert. Die Anforderungen an die Beschäftigten in Kitas, in der Jugendhilfe, der Behindertenhilfe oder im allgemeinen Sozialdienst seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, sagte Achim Meerkamp vom Ver.di-Bundesvorstand. Es könne nicht sein, dass wegen der hohen Teilzeitquote Erzieherinnen gezwungen seien, einen Zweitjob anzunehmen, um ihre Familie zu ernähren.
Die Arbeitgeber halten die Forderungen hingegen für nicht bezahlbar. Sie gehen davon aus, dass es 1,2 Milliarden Euro kosten würde, wenn die Forderungen der Gewerkschaften umgesetzt würden. Die geben sich jedoch betont kampfbereit: Falls die neue Verhandlungsrunde in der kommenden Woche ebenfalls erfolglos bleibt, hat Ver.di mit Urabstimmung und unbefristeten Streiks gedroht.