Übernahmen Blackstone kauft Hilton-Hotels
Los Angeles - Das Geschäft soll bis zum vierten Quartal über die Bühne gehen, wie Hilton mitteilte. "Unser Verwaltungsrat kam zu dem Schluss, dass dieses Geschäft für unsere Aktionäre eine beträchtliche Prämie bringt", sagte Hilton-Vorstandschef Stephen Bollenbach. In Bar bezahlt Blackstone 20,1 Milliarden Dollar. Das bedeutet für jede ausstehende Aktie 47,50 Dollar und damit eine saftige Prämie von 32 Prozent auf den Schlusskurs von gestern.
Die Hilton-Aktionäre und Aufsichtsbehörden müssen aber erst grünes Licht geben. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt eine außerordentliche Hauptversammlung der Hilton-Aktionäre stattfinden. Die Transaktion sei dann für das vierte Quartal dieses Jahres geplant, erklärte Hilton mit Sitz in Beverly Hills.
Hilton besitzt oder betreibt 2800 Hotels mit 480.000 Zimmern in 76 Ländern und beschäftigt 100.000 Mitarbeiter. Eines der bekanntesten davon ist das Waldorf-Astoria in New York. Blackstone ist bereits ein wichtiger Mitspieler im internationalen Hotelgeschäft; in den USA und Europa besitzt der Finanzinvestor über 100.000 Hotelzimmer.
Blackstone sieht Hilton als wichtiges strategisches Investment an. "Ein besseres Investment können wir uns zurzeit nicht vorstellen", sagte Blackstone-Manager Jonathan Grey. Es seien im Zuge der Transaktion keine wichtigen Verkäufe vorgesehen, sagte er. Dagegen werde man in beträchtlichem Umfang investieren. "Wir werden auch den Schulterschluss mit den Partnern der Hilton-Gruppe suchen, um gemeinsam die Möglichkeiten für weiteres Wachstum zu schaffen", ergänzte Grey.
Gewerkschaften zufrieden
Gewerkschaftsvertreter zeigten sich zufrieden. Blackstone habe sich in der Vergangenheit als fairer Partner für abertausende Hotelmitarbeiter erwiesen, erklärte Gewerkschaftspräsident Bruce Raynor von der Organisation Unite Here.
Die Hilton-Gruppe verfolgt seit 2005 einen aggressiven Expansionskurs. Die Übernahme der seit den sechziger Jahren abgespaltenen britischen Hilton-Kette für 5,7 Milliarden Dollar, verschaffte ihr mit einem Schlag wieder eine weltweite Präsenz. Insgesamt setzte die Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr 8,16 Milliarden Dollar um, 2007 soll der für die Branche wichtigen Umsatz pro Zimmer erheblich steigen.
Die Übernahme bedeutet auch einen Geldregen für Barron Hilton, den Großvater des Society-Sternchens Paris Hilton. Er besitzt nach Unternehmensangaben 5,3 Prozent der Hilton-Aktien und kontrolliert über eine Stiftung noch knapp 21 Millionen weitere Aktien. Der Wert der Aktien stieg nach Bekanntgabe des Vertrages um 6,4 Prozent auf 36,05 Dollar.
Auch die Blackstone-Anleger goutierten das Investment. Die Papiere des Unternehmens gewannen 1,5 Prozent hinzu. Der Finanzinvestor war vor knapp zwei Wochen an die New Yorker Börse gegangen und hatte dabei einen glänzenden Start mit einem Kursanstieg von knapp 20 Prozent kurz nach Handelsbeginn hingelegt. Es war der größte Börsengang in den USA seit fünf Jahren. In Deutschland ist Blackstone vor allem als Telekom-Großaktionär bekannt.
mik/AP/Reuters/dpa