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Führungskrise Metro-Aktie bricht ein

Die Führungskrise bei Metro trifft den Handelsriesen hart: Die Aktie des Konzerns rutscht zweitweise mehr als sechs Prozent ins Minus. Auch ein Nachfolger für den scheidenden Vorstandschef Eckhard Cordes steht noch nicht fest.
Metro-Markt in Berlin: Vertrauen der Investoren verloren

Metro-Markt in Berlin: Vertrauen der Investoren verloren

Foto: Steffen Kugler/ picture-alliance/ dpa
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Düsseldorf - Der Machtkampf bei Metro   ist entschieden - doch die großen Fragen sind noch unbeantwortet: Wann geht Noch-Chef Eckhard Cordes? Und wer wird sein Nachfolger? Börsianern ist die Unsicherheit zu groß, sie verkauften die Papiere des Handelskonzerns am Montag: Die Metro-Stammaktie fiel zeitweise um fast sieben Prozent auf 31 Euro und war damit das Schlusslicht im Leitindex Dax. Am Nachmittag lag das Minus immer noch bei knapp fünf Prozent.

Börsianer verwiesen auf ein befürchtetes Machtvakuum beim Handelskonzern. Zudem sorgten sich Anleger über womöglich schlechte Zahlen. Andere vermuteten auch Gewinnmitnahmen, nachdem die Metro-Stammaktie in den vergangenen drei Handelstagen um zeitweise mehr als zehn Prozent gestiegen war.

Neuer Metro-Chef soll dem Vernehmen nach ein Handelsexperte werden. Seit längerem hält Aufsichtsratschef Jürgen Kluge nach einem Manager mit Chefpotential Ausschau, der den Metro-Vorstand verstärken soll. Mit mehreren Kandidaten seien bereits Gespräche geführt worden, an denen Cordes teilgenommen habe, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Unternehmenskreisen. Alle Optionen seien möglich, dazu zähle auch eine Übergangslösung. Bei dieser Variante fiel der Name von Finanzvorstand Olaf Koch. Ein Machtvakuum werde nicht eintreten.

Cordes hatte am Sonntag überraschend bekanntgegeben, für eine Verlängerung seines bis Ende Oktober 2012 laufenden Vertrages nicht zur Verfügung zu stehen. Durch Vorkommnisse der vergangenen Wochen sei er zu dem Schluss gekommen, dass eine vertrauensvolle Basis für einen Verbleib an der Metro-Spitze nicht mehr gegeben sei. Großaktionär Haniel hatte Gerüchte unkommentiert gelassen, wonach Cordes gehen solle. Haniel und der andere wichtige Großaktionär Schmidt-Ruthenbeck sprachen sich schließlich zwar für eine Vertragsverlängerung aus. Laut "Handelsblatt" gelang es aber nicht, die dafür nötige Mehrheit im Aufsichtsrat zu organisieren.

Manager aus dem Ausland im Gespräch

"Ein neuer Chef muss schnell gefunden werden", sagte Analyst Bernd Müll von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Ansonsten könne es zu Unsicherheit über die künftige Strategie von Metro kommen. Zuvor hatten Aktionärsschützer gefordert, die Nachfolge zügig zu klären, damit "endlich Ruhe einkehrt". Der künftige Metro-Chef stehe vor großen Herausforderungen, sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jella Benner-Heinacher. Die Metro habe viele Baustellen wie den Streit mit Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals und die Neuausrichtung von Media/Saturn.

Als potentielle Cordes-Nachfolger werden laut "Handelsblatt" sowohl Manager aus dem Ausland als auch Metro-Vorstände gehandelt. Darunter seien Pierre Bouchut, Finanzchef des französischen Lebensmittelhändlers Carrefour, und Peter Hogsted, Vorstandschef der britischen Baumarktkette Kingfisher. Joël Saveuse und Koch würden bei einer Metro-internen Lösung gute Chancen eingeräumt. Beide gelten als Übergangskandidaten.

yes/dpa